Nachdem die EU das Embargo gegen ukrainisches Getreide nicht verlängert hat, hat Polen ab Mitternacht ein eigenes Importverbot auf unbestimmte Zeit eingeführt. Diese Entscheidung, unterzeichnet von dem Minister für Entwicklung und Technologie, Waldemar Buda, steht im Einklang mit den Ankündigungen von Premierminister Mateusz Morawiecki und anderen Vertretern des Ministerrates von vergangener Woche.
Die Europäische Kommission hatte gestern bekanntgegeben, dass durch die Koordinierungsplattform und die im Mai eingeführten temporären Maßnahmen Marktstörungen in den fünf EU-Mitgliedstaaten, die an die Ukraine grenzen, erfolgreich vermieden wurden. Die Ukraine hat zudem zugesagt, wirksame Kontrollmaßnahmen für Getreideexporte einzuführen, um weitere Marktstörungen zu verhindern. Ein detaillierter Aktionsplan wird bis zum kommenden Montag erwartet.
Vor der Verordnung äußerte der Minister für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung, Robert Telus, seine Besorgnis über die politische Natur der Entscheidung der EU-Kommission und betonte deren negative Auswirkungen auf die polnischen Landwirte. Ungarn und die Slowakei haben ebenfalls einseitig beschlossen, das Embargo gegen ukrainische Waren zu verlängern, während Bulgarien sich für die Aufhebung der Blockade entschieden hat.
Das EU-Embargo galt von Anfang Mai und folgte auf ein früher von Polen erlassenes, ebenfalls unilaterales Verbot.
IAR/adn