Deutsche Redaktion

Finnische Botschafterin in Polen: „Wir haben keine Angst vor Russland, sind aber zu allem bereit"

05.01.2024 07:13
Das jahrelang im Westen verwendete Argument, den Kreml nicht zu verärgern, „funktioniert nicht mehr ", erklärte Päivi Laine im Gespräch mit dem Polnischen Rundfunk. „Wir haben keine Angst, sind aber zu allem bereit."
Seit Russlands berfall auf die Ukraine blicken die Finnen noch besorgter auf ihre Ostgrenze.
Seit Russlands Überfall auf die Ukraine blicken die Finnen noch besorgter auf ihre Ostgrenze. PAP/KIMMO BRANDT

Die finnisch-russischen Beziehungen wurden durch die Grenzkrise fast vollständig eingefroren. Moskau hatte im Herbst den Zustrom von illegalen Migranten aus Asien und Afrika an die finnische Grenze ausgelöst. Wie die Chefdiplomatin sagte, habe auch die russische Aggression gegen die Ukraine den Finnen jegliche Illusionen über ihren östlichen Nachbarn genommen. Ihr Land sei sich nicht nur der russischen Nachbarschaft bewusst, sondern ergreife auch konkrete Maßnahmen zur Verteidigung.

Geht es nach der Chefdiplomatin Finnlands, würde das jahrelang im Westen verwendete Argument, den Kreml nicht zu verärgern, „nicht mehr funktionieren". Die Behörden in Helsinki hätten deshalb u.a. beschlossen, einen Zaun entlang strategischer Abschnitte der mehr als 1.300 Kilometer langen Grenze zu Russland zu errichten.

Finnland setze auch auf engere Beziehungen innerhalb der NATO, auch zu seinem wichtigsten Verbündeten, den Vereinigten Staaten. Im Dezember schlossen Finnland sowie Schweden und Dänemark bilaterale Verteidigungsabkommen mit den USA. „Wir sind wie Polen der Meinung, dass die NATO eine sehr gute Basis ist, aber darüber hinaus muss man mit den Amerikanern zusammenarbeiten und darauf vorbereitet sein, dass sie uns im Bedarfsfall helfen können", betonte Botschafterin Päivi Laine gegenüber dem Polnischen Rundfunk.


IAR/ps