Deutsche Redaktion

Bundestagsabgeordneter: „Polen fühlt sich von Deutschland immer noch nicht ausreichend angehört“

03.09.2024 14:40
Polen fühle sich von Deutschland unzureichend angehört, insbesondere in der Frage der Verteidigungspolitik, sagte der Vorsitzende der deutsch-polnischen Parlamentariergruppe im Bundestag, Paul Ziemiak. Nicht ein starkes Deutschland mache den Polen heute Angst - sondern ein schwaches, betonte der CDU-Abgeordnete.
Polen fhle sich von Deutschland unzureichend angehrt, insbesondere in der Frage der Verteidigungspolitik, sagte der Vorsitzende der deutsch-polnischen Parlamentariergruppe im Bundestag, Paul Ziemiak.
Polen fühle sich von Deutschland unzureichend angehört, insbesondere in der Frage der Verteidigungspolitik, sagte der Vorsitzende der deutsch-polnischen Parlamentariergruppe im Bundestag, Paul Ziemiak. PAP/EPA/CLEMENS BILAN / POOL

In einem Interview zum 85. Jahrestag des Ausbruchs des Zweiten Weltkriegs mit web.de, betonte Paul Ziemiak, dass Berlin sich stärker für die Stärkung der Beziehungen zu Polen engagieren müsse. Ihm nach gebe es in den bilateralen Beziehungen noch viel zu tun.

Nach Ansicht des Christdemokraten habe Polen immer noch das Gefühl, von Deutschland nicht genügend angehört zu werden, insbesondere wenn es um die Verteidigung gehe. In diesem Bereich habe „Deutschland in der Vergangenheit Fehler gemacht“, z.B. die Entscheidung, der Ukraine nach der russischen Aggression nur „auf Druck der Nachbarländer“ mehr Unterstützung zu gewähren.

Der Vorsitzende der polnisch-deutschen Parlamentariergruppe im Bundestag sagte, Deutschland verstehe die Länder nicht, die keine übermäßige Migration wollen. Deutschland sollte aufhören, „die Polen über europäische Werte zu belehren“, betonte er. Nachdem die Regierung von Donald Tusk im Jahr 2023 die Macht in Polen übernommen hat, „gibt es einen Neuanfang in den deutsch-polnischen Beziehungen“, aber ‚jetzt sind es die Deutschen, die sich beweisen müssen", bewertete der Abgeordnete.

Der CDU-Politiker wies darauf hin, dass Polen von den Deutschen als gleichberechtigter und nicht als unterlegener Partner gesehen werden wolle. In Polen „gibt es das Gefühl, dass es nicht so gesehen wird, wie es wirklich ist: als ein starkes, wichtiges Land im Herzen Europas, das durchaus zu einem besseren Verständnis Osteuropas beitragen kann“, so Paul Ziemiak fuer das Portal.

PAP/ps

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