„Ende des Stillstands – wir werfen das russische Schiff raus“, erklärte Infrastrukturminister Dariusz Klimczak am Donnerstag bei der Verladung des Schiffs. Nach Angaben des Ministers habe der Hafen Gdynia durch die Liegezeit des Tankers erhebliche wirtschaftliche Einbußen erlitten. „Das Schiff hatte keine Besatzung und erfüllte keine Sicherheitsstandards – es war höchste Zeit, es zu entfernen“, sagte Klimczak.
Auch der stellvertretende Infrastrukturminister Arkadiusz Marchewka kritisierte die jahrelange Untätigkeit früherer Verantwortlicher. „Der Tanker stellte eine Gefahr für die Sicherheit der Schifffahrt dar – und niemand hat dafür bezahlt“, betonte er. Nun habe man „konkrete und effektive Maßnahmen“ ergriffen, um die Situation zu beenden.
Die Schleppaktion wurde unter schwierigen Wetterbedingungen durchgeführt. Nach Angaben des Hafenchefs Piotr Gorzeński waren drei Hafenschlepper und ein Hochseeschlepper im Einsatz. Die Khatanga soll am kommenden Dienstag den dänischen Hafen Esbjerg erreichen. In Polen gebe es keine zertifizierte Anlage zur Verschrottung von Schiffen dieser Größe, sagte Gorzeński.
Das Schiff hatte seit 2017 im Hafen gelegen, nachdem es eine technische Inspektion nicht bestanden hatte. Eine Reparatur und Ausfahrt war zunächst vorgesehen, kam jedoch nicht zustande. Im Jahr 2020 meldete die russische Reederei Murmansk Shipping Company Insolvenz an. Seitdem befand sich die Khatanga ohne rechtlich eindeutigen Eigentumsstatus im Hafen.
Die polnische Hafenverwaltung beziffert die Entschädigung für die jahrelange Liegezeit auf rund 13 Millionen Złoty (etwa 3 Millionen Euro).
„Das war kein einfaches Verfahren“, so Gorzeński. Der Hafen habe jedoch alle Genehmigungen erhalten und sei nun froh über den Abschluss des Falls. Die Behörden kündigten an, die Kosten gegenüber dem russischen Eigner geltend zu machen.
PAP/tvn/jc