Pawlikowska-Jasnorzewska gilt als eine der bedeutendsten polnischen Lyrikerinnen des 20. Jahrhunderts. In der Zwischenkriegszeit wurde sie wegen ihrer feinfühligen, oft von Liebesthemen geprägten Gedichte als „polnische Sappho“ bezeichnet. Sie veröffentlichte rund 500 Gedichte, rund 20 Theaterstücke und mehrere Hörspiele.
Die 1891 geborene Autorin arbeitete unter anderem mit dem Polnischen Rundfunk zusammen. Ihre ersten Gedichtbände erschienen Anfang der 1920er Jahre und waren geprägt von Lebensfreude und Romantik. In späteren Werken traten zunehmend Nachdenklichkeit, Vergänglichkeit und Kriegsahnung in den Vordergrund. Während des Zweiten Weltkriegs lebte sie im britischen Exil und schrieb auch dort weiter – oft in freier, reimloser Form.
In ihren letzten Gedichtbänden Róża i lasy płonące (Die Rose und die brennenden Wälder) und Gołąb ofiarny (Opfertaube), die nach dem Krieg in England erschienen, dominieren Katastrophenstimmung und Pessimismus.
Pawlikowska-Jasnorzewska starb 1945 im Alter von 53 Jahren an einer Krebserkrankung in Manchester.
Der Senat betonte in seiner Begründung, dass ihre Werke bis heute neu aufgelegt und in viele Sprachen übersetzt würden. Damit gehöre sie – neben der Nobelpreisträgerin Wisława Szymborska – zu den international bekanntesten polnischen Autorinnen.
Zu Ehren von Maria Pawlikowska-Jasnorzewska wurde ein Asteroid nach ihr benannt.
PAP/jc