Deutsche Redaktion

Weniger Geld für Warschau? EU-Kommission stellt Finanzrahmen vor

16.07.2025 11:38
Nach inoffiziellen Angaben soll das Paket mehr als 1,7 Billionen Euro umfassen. Besonders gespannt wird auf die künftige Höhe der Kohäsionsmittel geschaut. Polen – derzeit größter Empfänger – muss sich auf Kürzungen einstellen, weil das Land wirtschaftlich aufgeschlossen hat.
KE podjęła decyzję w sprawie Polski
KE podjęła decyzję w sprawie PolskiShutterstock.com/Fabrizio Maffei

Die EU-Kommission legt heute ihren Entwurf für den Finanzrahmen 2028-2034 vor. Nach inoffiziellen Angaben soll das Paket mehr als 1,7 Billionen Euro umfassen. Mit der Veröffentlichung beginnen zähe Verhandlungen zwischen den Mitgliedstaaten; für die Annahme ist Einstimmigkeit nötig, weshalb der Prozess erfahrungsgemäß bis zu zwei Jahre dauern kann.

Besonders gespannt wird auf die künftige Höhe der Kohäsionsmittel geschaut. Polen – derzeit größter Empfänger – muss sich auf Kürzungen einstellen, weil das Land wirtschaftlich aufgeschlossen hat. Im aktuellen Rahmen fließen noch gut 75 Milliarden Euro nach Warschau. Konkrete Beträge hält die Kommission bis zuletzt unter Verschluss.

Laut Haushaltskommissar Piotr Serafin bleibt den Regionen weiterhin ein Mitspracherecht. „Sie werden nicht nur an der Mittelverwendung, sondern auch an der Entwicklungsstrategie beteiligt sein“, sagte er dem Polnischen Rundfunk. Gleichzeitig kündigte er eine „Revolution“ in der Struktur des Haushalts an: Mehrere Programme sollen in einem zentralen „Wettbewerbsfonds“ zusammengeführt werden, in den auch die Gemeinsame Agrarpolitik integriert wird; Direktzahlungen an Landwirte sollen jedoch erhalten bleiben.

Der Finanzrahmen wird weiter überwiegend aus Beiträgen der Mitgliedstaaten gespeist. Zusätzliche Eigenmittel sollen unter anderem aus einer Abgabe auf nicht recycelte Elektroabfälle, einem Anteil der Tabak­akzise und einer neuen Unternehmenssteuer stammen.

IAR/adn

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