Deutsche Redaktion

„Der Warschauer Aufstand war ein tragisches Ereignis"

01.08.2025 13:37
Zum 81. Jahrestag des Ausbruchs des Warschauer Aufstands hat Vize-Außenminister Władysław Teofil Bartoszewski an die Tragödie und die nationale Bedeutung des Widerstands erinnert. „Der Warschauer Aufstand war ein tragisches Ereignis, bei dem etwa 180.000 Einwohner der Hauptstadt brutal ermordet wurden“, sagte Bartoszewski in einem Video, das das polnische Außenministerium auf der Plattform X veröffentlichte.
Powstańcza czujka w ruinach kościoła św. Krzyża przy Krakowskim Przedmieściu, sierpień 1944 r. Fot. Wikimediadomena publiczna
Powstańcza czujka w ruinach kościoła św. Krzyża przy Krakowskim Przedmieściu, sierpień 1944 r. Fot. Wikimedia/domena publicznadp

Der Vize-Außenminister betonte, dass der Aufstand die Nation bis heute vereine. Für ihn persönlich habe der Gedenktag auch eine familiäre Dimension – beide Eltern nahmen an den Kämpfen teil.

„Mein Vater war stellvertretender Leiter der Radiostation ‚Anna‘, die Informationen in das von Barrikaden geteilte Stadtgebiet übermittelte. Meine Mutter war zuständig für die Lieferung von Sprengstoff an die Eliteeinheit der Heimatarmee“, berichtete Bartoszewski. Seine Mutter habe sogar eine 500-Kilogramm-Bombe entschärft, die auf das Restaurant „Adria“ gefallen war, aber nicht explodierte.

In dem Video, das auch mit englischen Untertiteln veröffentlicht wurde, sind historische Aufnahmen aus der Zeit des Aufstands zu sehen.

„Es ist ein Aufstand, der unser Volk eint und den wir jedes Jahr am 1. August um 17 Uhr mit zwei Minuten Stille besonders ehren“, sagte Bartoszewski.

Der Warschauer Aufstand begann am 1. August 1944 um 17 Uhr. Rund 40.000 bis 50.000 Kämpfer der polnischen Heimatarmee (Armia Krajowa) erhoben sich gegen die deutsche Besatzung. Der ursprünglich auf wenige Tage angesetzte Aufstand dauerte über zwei Monate. Rund 18.000 Aufständische wurden getötet, 25.000 verwundet. Die Zahl der getöteten Zivilisten wird auf etwa 180.000 geschätzt. Die verbliebenen rund 500.000 Einwohner wurden von den Deutschen aus der nahezu vollständig zerstörten Stadt vertrieben.


IAR/jc