Selenskyj selbst sei, so Tusk, „ein sehr vorsichtiger, aber dennoch Optimist“. Besonders wichtig sei es für die Ukraine, dass Europa – einschließlich Polen – in die Gestaltung eines künftigen Waffenstillstands und später auch eines Friedensprozesses einbezogen werde. „Auch uns liegt sehr daran, dass in unserer Region Frieden herrscht, denn das wird sich positiv auf unsere Sicherheit auswirken“, betonte Tusk.
Selenskyj teilte auf Telegram mit, dass das Gespräch mit Tusk neben der Friedenssituation auch Fragen der gemeinsamen Rüstungsproduktion, der Unterstützung für ukrainische Bürger sowie des EU-Beitrittsprozesses betraf. Der ukrainische Präsident informierte Tusk außerdem über seine Gespräche mit US-Präsident Donald Trump sowie mit mehreren europäischen Staats- und Regierungschefs.
„Wir haben diplomatische Möglichkeiten erörtert und vereinbart, unsere Handlungen zu koordinieren und im Sinne gemeinsamer europäischer Interessen zusammenzuarbeiten“, erklärte Selenskyj. „Ukraine, Polen und andere Länder Europas brauchen gleichermaßen stabile Grundlagen für Sicherheit und Unabhängigkeit. Alle brauchen einen verlässlichen Frieden.“ Er dankte Tusk für dessen Bereitschaft, auf diesem Weg zu helfen.
Auch die EU-Perspektive war Thema des Gesprächs. Selenskyj zufolge sprachen sich beide Seiten dafür aus, das erste Verhandlungskapitel („Cluster“) für die EU-Beitrittsgespräche sowohl mit der Ukraine als auch mit Moldau gleichzeitig zu eröffnen. „Die Ukraine und Moldau haben diesen Weg gemeinsam begonnen und sollten ihn auf dieselbe Weise fortsetzen“, so Selenskyj.
PAP/jc