Deutsche Redaktion

Radiojournalistin Katarzyna Stoparczyk stirbt bei Autounfall

06.09.2025 06:22
Die Radiojournalistin Katarzyna Stoparczyk ist bei einem Autounfall im Südosten des Landes ums Leben gekommen. Sie starb am Freitagnachmittag auf der Schnellstraße S19, wie die Nachrichtenagentur IAR des Polnischen Rundfunks berichtete. Stoparczyk war eine der bekanntesten Stimmen des Dritten Programms des Polnischen Rundfunks (Trójka) und galt als Pionierin innovativer Kindersendungen.
Katarzyna Stoparczyk
Katarzyna StoparczykMichal Wozniak/Dzien Dobry TVN/East News

Die 1970 geborene Stoparczyk machte sich vor allem durch ihre Formate Dzieci wiedzą lepiej („Kinder wissen es besser“) und Zagadkowa niedziela („Rätselhafter Sonntag“) einen Namen. Kollegen beschrieben ihre Arbeit als geprägt von großem Respekt für die Perspektiven von Kindern. Sie sei überzeugt gewesen, dass auch die jüngsten Zuhörer ernst genommen werden müssten. „Sie verband Bildung mit Unterhaltung auf eine Weise, die einzigartig war“, schrieb die Agentur IAR in einem Nachruf.

Neben den Radiosendungen gründete Stoparczyk das Kinderhörspieltheater des Polnischen Rundfunks, in dem junge Menschen in professionellen Produktionen mitwirken konnten. Ihre journalistische Arbeit ergänzte sie durch kulturelle und literarische Programme mit Künstlern und Schriftstellern.

Auch im Fernsehen war Stoparczyk präsent. Bekannt wurde sie als Co-Moderatorin der TVP-Sendung Duże dzieci („Große Kinder“), in der Kinder offen über Politik und Gesellschaft sprechen konnten. Später moderierte sie zudem die populäre Morgensendung Pytanie na śniadanie („Frage zum Frühstück“).

Stoparczyk war außerdem als Autorin tätig. Ihr Buch Politycy w piaskownicy („Politiker im Sandkasten“) sammelte Gespräche mit Kindern über Politik und das Erwachsenenleben. Darüber hinaus leitete sie Workshops für Nachwuchsjournalisten, engagierte sich für Leseförderung und arbeitete mit NGOs zu Themen wie Bildung, Kultur und sozialer Inklusion zusammen.

Für ihre Arbeit erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Preis für die beste polnische Sprechart, den Sappho-Preis für ihr Engagement für Kinder sowie eine Medaille des Kinderombudsmanns für die Verteidigung von Kinderrechten.

Stoparczyk hatte an der Musikhochschule in Wrocław (Breslau) Gesang und Schauspiel studiert und später ein postgraduales Studium im Fach Journalismus an der Universität Wrocław abgeschlossen. Die Verbindung von musikalischer und theatralischer Ausbildung mit ihrer Leidenschaft für das Geschichtenerzählen prägte ihre gesamte Karriere.

Der Polnische Rundfunk würdigte sie als eine Journalistin, die „Sensibilität, Professionalität und eine Leidenschaft für Bildung“ in ihre Arbeit eingebracht habe. Sie habe ein Werk hinterlassen, das künftige Generationen von Medienschaffenden inspirieren werde.


IAR/jc