Deutsche Redaktion

Sensibles Porträt einer Mutter-Tochter-Beziehung: Eliza Kącka erhält Polens wichtigsten Literaturpreis

07.10.2025 10:53
Das Buch schildert die Beziehung einer Mutter zu ihrer Tochter im Autismus-Spektrum. Die Jury würdigte das Werk als „eine Brücke zwischen zwei Welten, frei von Moralisieren und emotionalem Druck“. 
Laureatka nagrody Nike 2025 Eliza Kącka z córką
Laureatka nagrody Nike 2025 Eliza Kącka z córkąTomasz Jastrzebowski/REPORTER/EastNews

Die Schriftstellerin Eliza Kącka hat den Literaturpreis Nike 2025 erhalten. Ausgezeichnet wurde sie für ihren Roman „Wczoraj byłaś zła na zielono“, der zugleich den Publikumspreis gewann.

Das Buch schildert die Beziehung einer Mutter zu ihrer Tochter im Autismus-Spektrum. Die Jury würdigte das Werk als „eine Brücke zwischen zwei Welten, frei von Moralisieren und emotionalem Druck“. Es öffne den Blick für den anderen Menschen und schöpfe seine Stärke aus Empathie und Präzision.

Bei der Preisverleihung dankte Kącka ihrer Tochter, der Protagonistin des Buches. „Ich stehe hier auch als Mutter, die oft den stummen Schrei ihres Kindes gehört hat – und den eigenen“, sagte sie. „Ich nehme diesen Preis auch im Namen der Mütter entgegen, die ähnliche Erfahrungen teilen.“

Zu den weiteren Finalistinnen und Finalisten zählten Beata Guczalska (Konrad Swinarski. Biografia ukryta), Ignacy Karpowicz (Ludzie z nieba), Kora Tea Kowalska (Patrz pod nogi. O zbieraniu rzeczy), Dorota Masłowska (Magiczna rana), Tomasz Różycki (Hulanki & Swawole) und Paweł Sołtys (Sierpień).

Der Nike-Preis wurde in diesem Jahr zum 29. Mal verliehen und gilt als die wichtigste literarische Auszeichnung Polens.

IAR/adn

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