Die Anklage richtet sich gegen Igor R. und seine Ehefrau Irina R. „Das Ehepaar sollte Informationen an den russischen Geheimdienst weitergeben, die Polen schaden könnten“, sagte Behördensprecher Przemysław Nowak. Beide wurden im Juli 2024 festgenommen und sitzen seither in Untersuchungshaft.
Nach Erkenntnissen der Ermittler arbeitete Igor R. zwischen Februar und August 2022 für den russischen Inlandsgeheimdienst. Er habe Informationen über in Polen lebende russische Oppositionelle sowie über deren Unterstützer gesammelt und weitergegeben. Diese Daten habe er seiner Frau auf einem verschlüsselten Datenträger übermittelt, die sie anschließend nach Russland brachte.
Zusätzlich wirft die Staatsanwaltschaft Igor R. vor, im Juli 2024 gemeinsam mit zwei Ukrainern und einem weiteren Russen den Versand eines Sprengstoffpakets organisiert zu haben. Ein Gutachten ergab, dass die abgefangene Sendung hochexplosives Nitroglyzerin, sowjetische elektrische Zünder, eine präparierte Powerbank als Auslöser, eine Thermosflasche sowie eine Tasche mit Pulver enthielt. Es habe sich um eine „Bombe“ gehandelt, die erhebliche Schäden hätte anrichten können, so die Staatsanwaltschaft.
Das Paket sei von der Ukrainerin Kristina S. verschickt worden, die bereits im August vom Bezirksgericht in Piotrków Trybunalski verurteilt wurde, sagte Nowak.
Den beiden Russen werden unter anderem Spionage sowie die Beteiligung am Versuch, ein Sprengstoffgerät per Kurierdienst zu verschicken, zur Last gelegt. Weitere Details zu möglichen Zielen oder Empfängern nannte die Staatsanwaltschaft nicht.
PAP/jc