Auf der Plattform X schrieb Tusk am Dienstag: „Es stellt sich heraus, dass PiS mit Hilfe von Pegasus meine Frau und meine Tochter abgehört hat. Auch Enkelinnen und Enkel?“ In einem weiteren Beitrag ergänzte er: „Bei diesen Abhörmaßnahmen meiner Angehörigen ging es Kaczyński wahrscheinlich um den Schutz der Familie – im Namen traditioneller Werte natürlich.“
Pegasus ist eine israelische Software, die ursprünglich zur Bekämpfung von Terrorismus und organisierter Kriminalität entwickelt wurde. Mit dem Programm lassen sich nicht nur Telefonate abhören, sondern auch auf gespeicherte Daten wie E-Mails, Fotos, Videos sowie Mikrofone und Kameras zugreifen.
Der Minister für die Koordination der Geheimdienste, Tomasz Siemoniak, bestätigte am Mittwoch in TVP Info, den Bericht von Onet. Auf die Nachfrage, ob Katarzyna Tusk zufälliges Opfer oder gezieltes Ziel gewesen sei, antwortete Siemoniak: „Das soll die Staatsanwaltschaft beurteilen.“ Er fügte hinzu, dass die Tochter des Premiers „den Status einer Geschädigten“ habe.
Ein Gremium prüft nun, ob die PiS-Regierung, die Polen von 2015 bis 2023 führte, die Spionagesoftware bei politischen Gegnern eingesetzt hat. Laut der Generalstaatsanwaltschaft, wurde das Überwachungssystem gegen 578 Personen eingesetzt.
PAP/jc