BUSINESS INSIDER POLSKA: Die Enttäuschung wird immer spürbarer
Mehr als die Hälfte der Polen bewertet die Arbeit der Regierung von Donald Tusk negativ – das zeigt eine aktuelle Umfrage von United Surveys im Auftrag von Wirtualna Polska. Experten sehen darin wachsende Ernüchterung und unerfüllte Erwartungen der Wähler, schreibt Business Insider Polska.
Wie das Blatt beobachtet, hätten sich Tusks Umfragewerte im Oktober deutlich verschlechtert – es sei zweifelsohne ein Ausdruck zunehmender Unzufriedenheit mit dem Kabinett. Zwar liege die Partei der Premierministers weiter vorn, doch Kritik an der wirtschaftlichen und sozialen Lage nehme zu. Viele Wähler werfen der Regierung fehlende Maßnahmen gegen steigende Lebenshaltungskosten und Probleme am Arbeitsmarkt vor. Auch Wahlversprechen blieben unerfüllt, sichtbare Fortschritte im Gesundheits- und Bildungswesen fehlen.
Fast 53 Prozent der Befragten bewerten daher den Regierungsstil negativ, davon fast 39 Prozent entschieden negativ, informiert Business Insider. Politikwissenschaftler Wawrzyniec Konarski von der Vistula-Universität meint, die hohen Erwartungen nach der Wahl 2023 seien enttäuscht worden. Trotz günstiger Wirtschaftsdaten fehle es an glaubwürdiger Kommunikation. „Die Regierung hat zu viele Versprechen gemacht – sie hat sich daran verschluckt“, so Konarski. Geht es nach dem Experten hätten öffentliche Streitigkeiten in der Koalition ihrem Ansehen zusätzlich geschadet.
DZIENNIK / GAZETA PRAWNA: Frieden wäre für Russland das größere Risiko
An der ukrainischen Front gibt es keine Fortschritte. Die russische Wirtschaft leidet. Dennoch verzögert Wladimir Putin jede Friedensinitiative, schreibt Dziennik/Gazeta Prawna mit Verweis auf die Süddeutsche Zeitung. Demnach wolle der Kreml weder Waffenstillstand noch Konfliktpause, weil der Krieg politisch und wirtschaftlich nützlich sei. Am günstigsten sei für Moskau, den Krieg fortzusetzen und zugleich den Westen einzuschüchtern.
Ein abruptes Ende würde den boomenden Rüstungssektor stoppen, Arbeitsplätze gefährden und eine Umstellung auf Friedensproduktion erzwingen. Unter EU-Sanktionen wäre dies aber kaum machbar. Auch die Rückkehr zehntausender erschöpfter Soldaten wäre problematisch. Zudem dürfte Europa in zwei Jahren endgültig auf russisches Öl und Gas verzichten – unabhängig vom Kriegsverlauf.
Warum sollte Putin etwas ändern, nur weil Trump es will? - fragt die Zeitung. Die Herausforderung für den russischen Diktator besteht eher darin, Trump das begreifen zu lassen – ohne es auszusprechen.
INTERIA: Nicht nur Mailand an Robert Lewandowski interessiert
Ende Juni 2026 läuft der Vertrag von Robert Lewandowski beim FC Barcelona aus. Spanische Medien berichten, dass der Klub keine Verlängerung plant – wegen des Alters des Stürmers und Trainer Hansis Flicks Wunsch nach einer neuen „Nummer neun“, schreibt das Portal Interia in seinem Sportteil.
Die Entscheidung scheint gefallen. Mehrere Vereine, darunter Klubs aus Saudi-Arabien, der AC Mailand und Atlético Madrid, zeigen Interesse. Nun aber tauchen in der heißen Diskussion neue Optionen auf. Laut Daily Star beobachtet auch Manchester United die Situation genau. Lewandowski erinnerte im BBC-Interview daran, dass ein Wechsel nach Manchester schon 2012 fast zustande gekommen wäre, als er noch bei Borussia Dortmund spielte. Er sagte damals Ja, aber Borussia wollte ihn nicht verkaufen, offenbarte der Pole in dem Gespräch.
Ein Transfer in die Premier League wäre für ihn eine neue sportliche Herausforderung und finanziell attraktiv – United könnte ein höheres Gehalt bieten als Mailand, stellt Interia fest.
STREFA EDUKACJI: Jugendliche überschätzen ihre digitalen Fähigkeiten
Sie sind mit Bildschirmen und Algorithmen groß geworden, doch viele junge Polen beherrschen die digitale Welt weniger, als sie glauben. Eine Studie des Instituts für Bildungsforschung IBE zeigt, dass die Jugendlichen ihre Kompetenzen sehr oft sogar sehr deutlich überschätzen. Der Studie „Digitale Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern in Polen“ ist zu entnehmen, dass Selbsteinschätzung und tatsächliche Fähigkeiten selten übereinstimmen. Die Nähe zur Technik bedeute nicht, dass man ihre Mechanismen versteht: Jugendliche nutzen soziale Medien mühelos, haben aber Schwierigkeiten beim gezielten Suchen von Informationen, Datenschutz oder Quellenbewertung.
Die Studie zeigt auch, dass Mädchen zwar bessere Ergebnisse als Jungen erzielen, sich aber schlechter einschätzen. Obwohl viele über technisches Talent verfügen, plant nur 1 Prozent der jungen Polinnen eine Karriere in der IT-Branche – bei den Jungs sind es 11 Prozent. Diese Kluft zwischen Können und Selbstbild trägt zur geringen Präsenz von Frauen in digitalen Berufen bei und zeigt, wie tief verankerte Stereotype Bildungsentscheidungen prägen, stellt das Portal Srtefa Edukacji fest.
Autor: Jakub Kukla