Deutsche Redaktion

Selenskyj zu Friedensgesprächen bereit – keine Gebietsabtritte

28.10.2025 12:23
Die Ukraine ist nach den Worten ihres Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu Friedensverhandlungen mit Russland bereit, lehnt jedoch jegliche territorialen Zugeständnisse ab. „Die Ukraine ist zu Friedensgesprächen bereit, aber sie wird ihre Truppen nicht von ihrem eigenen Territorium abziehen, wie es Moskau verlangt“, sagte Selenskyj am Montag in Kiew laut der Nachrichtenagentur Reuters.
Ukrainian President Volodymyr Zelensky
Ukrainian President Volodymyr Zelensky Photo: EPA/OLIVIER HOSLET

In einer Stellungnahme gegenüber Journalisten betonte Selenskyj, er sei offen für Gespräche „an jedem Ort – außer in Russland und in Belarus“. Der Präsident fügte hinzu: „Es ist völlig klar, dass wir Diplomatie nur von der Position aus betreiben, in der wir uns jetzt befinden. Wir werden uns nicht zurückziehen und keinen Teil unseres Landes aufgeben.“

Nach Angaben aus Kiew wurden geplante Kontakte zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Staatschef Wladimir Putin vorerst ausgesetzt. Moskau halte weiterhin an der Forderung fest, dass die Ukraine größere Gebiete abtrete, um einen Waffenstillstand zu erreichen. Trump habe hingegen den ukrainischen Appell nach einer sofortigen Waffenruhe unterstützt.

Selenskyj begrüßte die öffentliche Unterstützung der USA. „Das wichtigste Ergebnis ist, dass die amerikanische Seite endlich ein deutliches Signal gesendet hat: Präsident Trump hat eine klare Botschaft übermittelt“, sagte er.

Der ukrainische Präsident zeigte sich zudem bereit, auch an Gesprächen in Ungarn teilzunehmen – trotz der Haltung des ungarischen Regierungschefs Viktor Orbán, der „alles blockiert, was die Ukraine betrifft“.

Selenskyj rief die US-Gesetzgeber auf, schärfere Sanktionen gegen Russland zu beschließen. Trump hatte erst kürzlich neue Maßnahmen gegen die russischen Energiekonzerne Rosneft und Lukoil verhängt und betont, die Ukraine werde in den kommenden zwei bis drei Jahren weiterhin auf stabile finanzielle Unterstützung durch ihre europäischen Partner angewiesen sein.


PAP/jc 

Trump zu Selenskyj: „Du verlierst diesen Krieg, du musst einen Deal machen"

20.10.2025 09:52
US-Präsident Donald Trump hat nach einem Bericht der britischen Zeitung „Financial Times“ den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj aufgefordert, russische Forderungen zu akzeptieren. Demnach habe Trump Selenskyj gewarnt, Kremlchef Wladimir Putin könne „die Ukraine zerstören“, falls keine Einigung erzielt werde. Das Weiße Haus und Trump selbst wiesen die Darstellung am Montag jedoch zurück.

"Frieden wäre für Russland das größere Risiko"

23.10.2025 11:28
Mehr als die Hälfte der Polen bewertet die Arbeit der Regierung von Donald Tusk negativ. Ein abruptes Kriegsende birgt für Russland hohe Risiken. Nicht nur Mailand ist an Robert Lewandowski interessiert. Und: Jugendliche überschätzen ihre digitalen Fähigkeiten. Mehr dazu in der Presseschau.

„Süddeutsche Zeitung“: Putin hat kein Interesse an Frieden mit der Ukraine

23.10.2025 15:03
Der russische Präsident Wladimir Putin ist nach Einschätzung der Süddeutschen Zeitung (SZ) nicht an einem schnellen Ende des Krieges gegen die Ukraine interessiert. Ein Frieden würde zahlreiche wirtschaftliche und soziale Probleme offenlegen, die der Kreml derzeit durch Kriegsrhetorik verdecke, schreibt die Zeitung am Donnerstag unter Berufung auf den Kommentator Frank Nienhuysen.