Deutsche Redaktion

EU-Kommission will Zölle auf Kleinsendungen aus China schon ab Anfang 2026 einführen

13.11.2025 11:43
Die Europäische Kommission will Zölle auf kleine Paketsendungen aus China deutlich früher einführen als bislang geplant. Nach Informationen der Zeitung Financial Times sollen die neuen Regelungen bereits Anfang kommenden Jahres in Kraft treten. Ziel ist es, europäische Hersteller besser vor unlauterer Konkurrenz aus Fernost zu schützen.
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Zdjęcie ilustracyjneARKADIUSZ ZIOLEK/East News

Die Kommission hatte bereits angekündigt, sogenannte Kleinsendungen von populären chinesischen Onlineplattformen wie Shein, Temu oder Alibaba künftig zu besteuern. Bisher sind diese Waren häufig von Zöllen befreit, wenn ihr Wert unter 150 Euro liegt. Künftig soll diese Ausnahme entfallen.

EU-Handelskommissar Maroš Šefčovič appellierte laut dem Bericht in einem Schreiben an die Finanzminister der Mitgliedsstaaten, die Einführung der neuen Vorschriften zu beschleunigen. Konkrete Details sind noch offen. Medienberichten zufolge ist eine pauschale Zollgebühr von rund zwei Euro pro Paket im Gespräch.

Nach Angaben der Financial Times werden jährlich mehr als 4,5 Milliarden Pakete aus Drittländern an Kunden in der EU verschickt. Das stelle die Zollbehörden der Mitgliedsstaaten vor erhebliche logistische Herausforderungen. Ein Teil der neuen Abgaben soll dazu beitragen, die Kosten für die Abfertigung dieser Sendungen zu decken.

Mit dem Schritt reagiert Brüssel auch auf wachsende Kritik europäischer Unternehmen, die seit Jahren über ungleiche Wettbewerbsbedingungen gegenüber asiatischen Onlinehändlern klagen.


FT/jc