Deutsche Redaktion

Ermittlungen zum Justizfonds: Staatsanwaltschaft sichert Vermögen von Zbigniew Ziobro

21.11.2025 11:20
Nach Angaben des Sprechers der Nationalen Staatsanwaltschaft, Przemysław Nowak, kann ein solches Vorgehen erfolgen, wenn eine spätere Vollstreckung möglicher Geldstrafen oder Entschädigungsauflagen ohne Sicherungsmaßnahmen gefährdet wäre. Der ehemalige Justizminister hat den Schritt auf X als weiteren Racheakt für Ermittlungen bezeichnet, die die Korruption von Tusks Leuten ans Tageslicht gebracht haben.
Prokuratura zabezpieczyła majątek Zbigniewa Ziobry w śledztwie w sprawie Funduszu Sprawiedliwości
Prokuratura zabezpieczyła majątek Zbigniewa Ziobry w śledztwie w sprawie Funduszu SprawiedliwościMarysia Zawada/REPORTER

Die Staatsanwaltschaft hat im Ermittlungsverfahren zum Justizfonds Vermögenswerte des ehemaligen Justizministers Zbigniew Ziobro gesichert. Dazu gehören Zwangshypotheken auf seine Immobilien sowie die Beschlagnahmung von Mitteln auf seinem Bankkonto.

Nach Angaben des Sprechers der Nationalen Staatsanwaltschaft, Przemysław Nowak, kann ein solches Vorgehen erfolgen, wenn eine spätere Vollstreckung möglicher Geldstrafen oder Entschädigungsauflagen ohne Sicherungsmaßnahmen gefährdet wäre. Die Ermittler gehen davon aus, dass die rechtlichen Voraussetzungen dafür erfüllt sind.

Der ehemalige Justizminister, dem die Staatsanwaltschaft 26 Anklagepunkte vorstellen will, hat den Schritt auf X als weiteren Racheakt für Ermittlungen bezeichnet, "die die große Korruption von Tusks Leuten ans Tageslicht gebracht haben". Diese Ermittlungen würden nun unter den Teppich gekehrt. Die Entscheidung gegen ihn sei rechtlos und mache keinen Eindruck auf ihn, denn er ist unschuldig, so der Politiker. Ziobro hält sich derzeit in Ungarn auf. Der Sejm hatte dafür gestimmt, ihm seine parlamentarische Immunität zu entziehen. Zudem hat der Politiker auch seinen diplomatischen Pass verloren. Die Verteidigung Ziobros hat die Möglichkeit, gegen die Entscheidung Beschwerde beim Gericht einzulegen.

IAR/adn

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