Deutsche Redaktion

Sabotagepläne in Polen: Ermittler suchen mutmaßlichen Hintermann

02.12.2025 12:20
Bereits 2023 waren in dem Verfahren 16 Verdächtige aus der Ukraine, Belarus und Russland festgenommen und später zu Haftstrafen von bis zu sechs Jahren verurteilt worden. Die neuen Vorwürfe richten sich gegen den mutmaßlichen Auftraggeber.
Ambasada w Belgii była siedliskiem rosyjskich szpiegów
Ambasada w Belgii była siedliskiem rosyjskich szpiegówMelnikov Dmitriy/Shutterstock

Die polnische Staatsanwaltschaft hat fünf Anklagepunkte gegen den 28-jährigen russischen Staatsbürger Michaił Mirgorodski erhoben, dem die Leitung einer Sabotagegruppe in Polen zur Last gelegt wird. Den Ermittlungen zufolge soll er 2023 im Auftrag des russischen Nachrichtendienstes eine kriminelle Struktur aufgebaut haben, die Spionage-, Sabotage- und Propagandaaktionen ausführte.

Zu den Plänen der Gruppe soll auch der Versuch gehört haben, einen Zug in Polen entgleisen zu lassen. Zudem sollen Mitglieder zu Gewalt und Einschüchterung gegenüber Bürgern der Ukraine und Belarus angestiftet worden sein. Mirgorodski wird weiter verdächtigt, Übergriffe sowie Brandstiftungen an Immobilien und Fahrzeugen veranlasst und finanzielle Mittel für die Vorbereitung schwerer Störungen im Landverkehr bereitgestellt zu haben.

Der Beschuldigte hält sich nach Angaben der Behörden nicht in Polen auf; er konnte weder festgenommen noch mit den Vorwürfen formal konfrontiert werden. Ein vom Gericht angeordneter Haftbefehl liegt vor, die Staatsanwaltschaft hat Maßnahmen zur internationalen Fahndung über Interpol eingeleitet. Bereits 2023 waren in dem Verfahren 16 Verdächtige aus der Ukraine, Belarus und Russland festgenommen und später zu Haftstrafen von bis zu sechs Jahren verurteilt worden. Die neuen Vorwürfe richten sich gegen den mutmaßlichen Auftraggeber. Aktuell wird gegen acht weitere Personen aus Belarus, Russland, der Ukraine, Polen und Litauen ermittelt, denen mangels Aufenthalts in Polen bislang keine Vorwürfe zugestellt werden konnten.

IAR/adn

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