„Marschall Józef Piłsudski hat sich in den Annalen unseres Volkes als Gründungsvater der wiedererlangten Unabhängigkeit, als herausragender Staatsmann und einer der bedeutendsten Polen in unserer gesamten Geschichte eingetragen“, heißt es in dem auf der Website des Präsidenten veröffentlichten Brief. Piłsudskis Handeln sei „stets der Idee der Wiedergeburt eines souveränen Staates und der Stärkung der Republik als dauerhafte Macht in dieser Region Europas untergeordnet“ gewesen. Seine politische Voraussicht, militärischen Fähigkeiten und Führungscharisma hätten „einen großen, unauslöschlichen Eindruck auf das Schicksal unseres Landes im 20. Jahrhundert hinterlassen“.
Nawrocki betonte, dass Piłsudskis Bedeutung über politische Lager hinweg anerkannt werde. „Unabhängig von Überzeugungen und politischen Sympathien gibt es wohl niemanden, der sich den Angelegenheiten der Heimat verpflichtet fühlt und Marschall Piłsudski Größe, strategische Weitsicht und historische Wirkmacht absprechen würde.“
Die Angriffe gegen Piłsudski nach dem Zweiten Weltkrieg seien politisch motiviert gewesen, schrieb Nawrocki weiter. „Gerade weil er unbeirrbar von der Idee der polnischen Unabhängigkeit, der Stärke der Republik und ihrer Freiheit von fremden Imperien geleitet war, wurde Józef Piłsudski in der Nachkriegszeit vom kommunistischen Regime im Dienste Moskaus so heftig attackiert und verunglimpft.“
Die Verdienste Piłsudskis müssten als „epochal“ anerkannt werden, so Nawrocki, selbst wenn man sich „einiger kontroverser Aspekte seiner Politik bewusst“ sei. „Gemeinsam mit Ihnen neige ich mein Haupt vor der ruhmreichen Biografie und den großen Leistungen Józef Piłsudskis.“
Piłsudski wurde am 5. Dezember 1867 im damals polnisch-litauischen Zułów geboren. Er war Soldat, Politiker und Staatsmann; von 1918 bis 1922 amtierte er als Staatsoberhaupt und wurde 1920 zum ersten Marschall Polens ernannt.
PAP/jc