„Kurz gesagt: Wir haben es mit Menschen zu tun, die Erfahrung mit solchen Aktivitäten haben“, erklärte Mroczek im Radiosender RMF24. Da frühere Methoden des Grenzübertritts nicht erfolgreich gewesen seien, werde nun versucht, Tunnel zu nutzen. „Wir sind darauf vorbereitet“, betonte er. Nach Angaben der Behörden werden derzeit noch rund 40 Personen gesucht.
Der Tunnel, durch den die Migranten am Donnerstag nach Polen gelangten, war mehrere Dutzend Meter lang und führte unter der Grenzbefestigung sowie einer technischen Straße hindurch. Er hatte eine Höhe von etwa 1,5 Metern. Der Eingang befand sich versteckt in einem Wald auf belarussischer Seite rund 50 Meter von der Grenze entfernt, der Ausgang lag etwa zehn Meter hinter der Sperranlage auf polnischem Gebiet.
Dank elektronischer Überwachungssysteme habe die Grenzschutzbehörde den Tunnel rasch entdeckt und festgestellt, dass innerhalb kurzer Zeit mehr als 180 Menschen darüber nach Polen gelangt seien. Zeitgleich nahmen Beamte zwei mutmaßliche Schleuser fest, die die Migranten abholen wollten: einen 69-jährigen Polen aus der Woiwodschaft Kleinpolen sowie einen 49-jährigen Staatsbürger Litauens. Nach Erkenntnissen der Ermittler sollten die Migranten weiter nach Westeuropa gebracht werden.
Straż graniczna
Mroczek wies darauf hin, dass ein solcher Tunnel nicht innerhalb eines Tages gebaut werden könne. Entscheidend sei daher die frühzeitige Erkennung von unterirdischen Aktivitäten. „Wir stellen das gesamte System so um, dass es Bewegungen unter der Erde erkennt“, sagte er.
PAP/jc