Deutsche Redaktion

Wortgefecht zwischen Polen und Ungarn über russische Vermögenswerte

15.12.2025 13:18
Zwischen Polen und Ungarn ist es zu einem öffentlichen Wortwechsel auf diplomatischer Ebene gekommen. Auslöser war die Entscheidung der Europäischen Union, russische Vermögenswerte dauerhaft einzufrieren.
Szef MSZ Węgier ostro zareagował na słowa Radosława Sikorskiego
Szef MSZ Węgier ostro zareagował na słowa Radosława SikorskiegoPAP/ EPA/OLIVIER HOSLET/PAP/Marcin Obara

Der ungarische Außenminister Péter Szijjártó warf seinem polnischen Amtskollegen Radosław Sikorski auf der Plattform X vor, einen Krieg Russlands mit Europa anzustreben. „Wir lassen uns nicht in deinen Krieg hineinziehen“, schrieb Szijjártó. Sikorski entgegnete, solange Russland keine erneute Invasion beginne, werde es keinen solchen Krieg geben. Zugleich erklärte er, man verstehe, dass Ungarn in einem solchen Fall an der Seite Russlands stünde.

Zuvor hatte Sikorski eine Videoaufnahme verbreitet, in der Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán die EU-Entscheidung über die russischen Vermögenswerte als „Kriegserklärung“ bezeichnete. Sikorski kommentierte dies mit der Bemerkung, Orbán habe sich einen „Lenin-Orden“ verdient.

Orbán hatte die Entscheidung am Samstag bei einer sogenannten antikriegs­politischen Kundgebung im ungarischen Mohács kritisiert. Die Beschlagnahmung von Vermögenswerten in dieser Größenordnung sei historisch nie ohne Reaktion geblieben, sagte er.

Die am Freitag erzielte EU-Vereinbarung ändert das bisherige Verfahren, nach dem über das Einfrieren russischer Vermögenswerte alle sechs Monate einstimmig entschieden werden musste. Die ungarische Regierung bezeichnete die Neuregelung als Ende der Rechtsstaatlichkeit in der Europäischen Union.


IAR/jc

 

 

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