Deutsche Redaktion

Heiligabend für Obdachlose auf dem Krakauer Hauptmarkt

22.12.2025 11:58
Obdachlose und bedürftige Menschen erhielten am Sonntag auf dem Hauptmarkt in Krakau warme Mahlzeiten, Pakete mit Süßigkeiten sowie medizinische Hilfe. Bereits am Vormittag bildete sich eine lange Schlange vor der Essensausgabe. Die Speisen segnete der neue Krakauer Metropolit, Kardinal Grzegorz Ryś.
Traditionelle Heiligabendgerichte und Lebensmittelpakete wurden am Sonntag an die Teilnehmer des Weihnachtsabends fr Obdachlose und Bedrftige auf dem Hauptmarkt in Krakau verteilt. Dies war die 29. Ausgabe der von dem Gastronomen Jan Kościuszko organisierten Aktion.
Traditionelle Heiligabendgerichte und Lebensmittelpakete wurden am Sonntag an die Teilnehmer des Weihnachtsabends für Obdachlose und Bedürftige auf dem Hauptmarkt in Krakau verteilt. Dies war die 29. Ausgabe der von dem Gastronomen Jan Kościuszko organisierten Aktion.addekm/shutterstock

Auf dem Marktplatz wurden an Heiligabend neben dem Adam-Mickiewicz-Denkmal Borscht und Teigtaschen serviert. Außerdem gab es Kroketten, Bigos und einen heißen Kessel mit verschiedenen Speisen. 

In seinen Weihnachtswünschen erinnerte Ryś daran, dass Bethlehem die Stadt des Königs David gewesen sei und Jesus dort geboren wurde, damit seine königliche Würde erkannt werde. Die Geburt Jesu in Armut habe zwar den irdischen Vorstellungen von einem König widersprochen, sollte aber die tiefe Wahrheit zeigen, dass jeder Mensch – unabhängig vom äußeren Erscheinungsbild – königliche Würde und Größe in sich trage.

„Ich wünsche euch allen sehr, dass ihr diese Würde an diesen Feiertagen immer wieder in euch selbst entdeckt. Und ich wünsche uns allen, dass auch andere sie in euch entdecken – diese große königliche Würde. Und dass es an Brot für niemanden mangelt“, sagte der Geistliche zu den Versammelten. 

„Wir bringen den Menschen bei, dass es wichtig ist, zu helfen“

„Wir wollen nicht, dass sich jemand einsam oder ausgeschlossen fühlt. Wir glauben, dass selbst die kleinste Geste die Macht hat, den Tag eines anderen zu verändern“, betonte der Organisator der Aktion, Jan Kościuszko, vor der Veranstaltung. „Wir lehren die Menschen Empathie, wir lehren sie, dass man helfen sollte. Dabei spielt es keine Rolle, ob jemand einer Familie hilft oder wir Tausenden von Menschen helfen. Was zählt, ist die Hilfe selbst, nicht eine Frage des Umfangs oder der Möglichkeit. Beide Gesten verdienen vollen Respekt“, erklärte der Gastronom.

Kostenlose medizinische Hilfe

Die Obdachlosen und Bedürftigen haben am Heiligabend auch medizinische Hilfe erhalten. Dazu wurde ein spezielles Feldlazarett eingerichtet. Allen, die auf eine Untersuchung gewartet haben, wurde im Wartezimmer ein heißer Tee angeboten. Die Teilnehmer des Vorabends konnten sich unter anderem in den Bereichen Kardiologie, Innere Medizin, Endokrinologie, Dermatologie oder Zahnmedizin untersuchen lassen.


IAR/jc