Ohne ihn ist Weihnachten für viele Polinnen und Polen kaum vorstellbar: der Weihnachtsbaum. Seit mehr als 200 Jahren gehört das geschmückte Nadelgehölz fest zu den Feiertagen.
Seinen Weg nach Polen fand der Brauch an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert, vermutlich über deutsche Protestanten. Ob der Ursprung christlichen Legenden oder älteren, heidnischen Ritualen entstammt, ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Sicher ist jedoch: Der grüne Baum wurde schnell zu einem festen Symbol des Weihnachtsfestes.
Am beliebtesten ist nach wie vor die Tanne. Rund 80 Prozent der Käufer entscheiden sich für sie – vor allem wegen ihrer weichen Nadeln, der gleichmäßigen Form und ihrer guten Haltbarkeit in warmen Räumen. Fichten folgen mit deutlichem Abstand, punkten aber weiterhin mit ihrem intensiven Duft. In manchen Regionen haben auch Kiefern mit langen Nadeln ihre Anhänger.
Jährlich werden in Polen rund sechs Millionen Weihnachtsbäume verkauft. Zwar stammen einige aus dem Ausland, doch immer mehr Verbraucher achten auf regionale Herkunft. Bäume von heimischen Plantagen gelten als frischer und robuster – ein Pluspunkt, wenn der Baum bis zum Dreikönigstag grün bleiben soll.
Damit das gelingt, spielt das Raumklima eine entscheidende Rolle. Experten empfehlen Temperaturen unter 20 Grad und eine regelmäßige Wasserversorgung. Fußbodenheizungen gelten als besonders ungünstig. Geschnittene Bäume sollten im Ständer stets Wasser haben, auch Topfbäume brauchen ausreichend Feuchtigkeit. Zusätzliches Besprühen der Nadeln kann die Haltbarkeit verlängern.
Topfbäume sind jedoch nicht automatisch für ein zweites Leben im Garten geeignet. Häufig ist das Wurzelwerk stark beschnitten, was langfristig zu Problemen führen kann. Wer einen Baum nach den Feiertagen auspflanzen möchte, sollte deshalb genau hinschauen.
Bei den Trends zeichnet sich vor allem eines ab: Die Bäume werden kleiner. Während früher Exemplare von fast drei Metern Höhe gefragt waren, bevorzugen viele Haushalte heute handliche Größen zwischen 1,7 und 2 Metern. Praktisch, wohnlich – und immer noch festlich.
dzieje.pl/jc