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Kazimierz Wierzyński im Exil: Ein Zweifler auf Long Island

21.05.2025 09:11
Über Kazimierz Wierzyński spricht man zumeist im Zusammenhang mit dem ereignisreichen Leben Chopins, z. B. dann, wenn mal wieder ein neuer Film über den berühmten Komponisten in die Kinos kommt. Der einstige Skamandrit habe die beste Chopin-Biografie geschrieben, meinen jene Regisseure, die sich mit dem Thema beschäftigen. Wierzyński war aber weitaus mehr als nur ein Meister der Porträtkunst.
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Kazimierz Wierzyński
Kazimierz Wierzyński NAC

Viele polnische Kinofans warten gebannt auf das Biopic „Chopin, Chopin!“, das im Herbst europaweit in den Lichtspielhäusern anlaufen soll. Konkrete Details zu dem neuen Film von Michał Kwieciński sind bisher eher spärlich. Es solle keine „klassische Filmbiografie“ sein, sondern eine Liebesgeschichte zum Thema haben, eine „Liebe gegen alle Widerstände“. Diese Schwerpunktsetzung schaffe eine Balance zwischen „Glück und Krankheit“, zwischen „unbeschwertem Leben und unstillbarer Lebensangst“. Und noch etwas wissen wir schon jetzt: Regisseure und Drehbuchautoren, die sich mit Fryderyk Chopin befassen, schmökern vorher ausgiebig in der vortrefflichen Biografie „Życie Chopina“ von Kazimierz Wierzyński, die im Jahr 1953 in den Vereinigten Staaten zu einem Beststeller wurde. Dort lebte der aus der Vorkriegszeit bekannte Schriftsteller über zwei Jahrzehnte lang. Was machte der ehemalige Skamandrit auf Long Island, während er in der Volksrepublik Polen zensiert oder totgeschwiegen wurde? Dieser Frage geht Wojciech Osiński in seinem Beitrag nach.