Deutsche Redaktion

Zeitreise ins Jetzt: „Srerbne orły“ von Teodor Parnicki

05.11.2025 11:21
Im Jahr 2025 gedenkt Polen den Anfängen der königlichen Herrschaft im Piastenreich. Noch ist das Jubiläumsjahr nicht vorbei und es lohnt sich, ein Buch zu lesen, das uns auf eine interessante Zeitreise ins 11. Jahrhundert mitnimmt. Teodor Parnickis historischer Roman „Silberadler“ ist nach wie vor hochaktuell, weil er für viele Polen auch das jetzige politische Selbstverständnis ihres Landes in Europa beschreibt.  
Audio
Der Prosaist Teodor Parnicki befasste sich gern mit schwierigen historischen Themen. (NAC)
Der Prosaist Teodor Parnicki befasste sich gern mit schwierigen historischen Themen. (NAC)(NAC)

Der 1944 in Jerusalem erschienene Roman „Srebrne Orły“ gehört nicht zu den einfachsten. Teodor Parnicki entfaltete darin ein historisches Panorama, das mehr als seine anderen Texte nicht nur einen gebildeten, sondern ebenso einen gesellschaftlich interessierten Leser voraussetzte. Einen Leser, der die Zeichen seiner eigenen Zeit erkannte. Der Autor vertiefte sich hierbei in die internationalen Konflikte des 11. Jahrhunderts, als die römisch-deutschen Herrscher von der utopischen Idee einer Vereinigung des christlichen West- und Ostreiches geträumt hatten. Auch das im Hochmittelalter zu einer Großmacht gewachsene Königreich Polen spielte in diesem Plan eine große Rolle. Der Traum Ottos III. von der Verschmelzung byzantinischer und altrömischer Traditionen unter der kaiserlichen Leitung in Rom sollte aber auf den Widerstand anderer europäischer Herrscher stoßen. Wojciech Osiński berichtet. 


Der historische Roman „Srebrne Orły“ wurde kürzlich wieder neu aufgelegt. (NAC) Der historische Roman „Srebrne Orły“ wurde kürzlich wieder neu aufgelegt. (NAC)

„Sztuka i Naród“ - die einzige unabhängige Kulturzeitschrift im besetzten Polen

24.09.2025 12:05
Mit dem Überfall der deutschen Wehrmacht auf Polen am 1. September 1939 fand die polnische Unabhängigkeit ein vorläufiges Ende. Das kulturelle Leben war allerdings weiterhin sehr intensiv. Viele junge polnische Kulturschaffende zahlten dafür mit ihrem Leben. So erging es auch den Redakteuren der Zeitschrift „Sztuka i Naród“.

„Bronią się jeszcze twierdze Grenady...“ - Adam Mickiewicz und Spanien

06.10.2025 09:06
Polens Nationaldichter Adam Mickiewicz war nie auf der Iberischen Halbinsel. Die polnische Romantik hatte zunächst andere Sehnsuchtsorte: England, den Orient und vor allem Italien. Bald jedoch hatte Mickiewicz die Faszination für die islamische Epoche Spaniens ergriffen. Fundierte Kenntnisse über die Kultur des muslimisch geprägten al-Ándalus ofenbaren sich z. B. in seinem Versepos „Konrad Wallenrod“.

„Die deutsche Romantik lebt weiter, aber leider nur in der Politik“

20.10.2025 09:30
Gibt es eine Chance auf dauerhaften Frieden im Nahen Osten? Können die USA auch den Krieg in der Ukraine beenden? Und weshalb gibt Angela Merkel Polen eigentlich Mitschuld an Putins Krieg? Der Publizist Henryk M. Broder sucht nach Antworten.

Der Klavier-Virtuose Zbigniew Grzybowski - ein filmreifes Leben

29.10.2025 09:36
Der kürzlich zu Ende gegangene Chopin-Wettbewerb gilt als die „Olympiade“ der Klavierwelt. Seit 1927 gerät ganz Polen in einen Rausch, der gelegentlich auch die politischen Gemüter erhitzt. Vor rund hundert Jahren war es nicht so viel anders als heute. Oder eigentlich doch, denn die historischen Umstände zwangen damals eine ganze Generation von jungen polnischen Virtuosen zur Unterbrechung ihrer Karrieren bzw. zu der Teilnahme am Krieg.