Deutsche Redaktion

Sprungbereite Angriffslust: Die Deutungsvorlieben deutscher Beobachter in Bezug auf Polen

20.09.2023 13:15
Glaubt man den deutschen Leitmedien, so ist das Urteil über die Regierungen in Warschau und Budapest schnell gefällt. Polen und Ungarn entwickelten sich zu „autokratischen“ Staaten, seien jedenfalls keine „vollwertigen“ Demokratien mehr. Doch ist das wirklich so?
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Der Dresdner Politologe Werner Patzelt hat ein neues Buch verffentlicht.
Der Dresdner Politologe Werner Patzelt hat ein neues Buch veröffentlicht.Foto: Wojciech Osiński

Der Dresdner Politologe Werner Patzelt hat ein neues Buch über Ungarn vorgelegt, das gleichfalls wichtige Aufschlüsse über den Umgang der EU mit Polen liefert. Während seiner Gastprofessur in Budapest und einer Forschungstätigkeit am Mathias Corvinus Collegium in Brüssel bemerkte er erhebliche Missverhältnisse zwischen der Selbstverständlichkeit deutscher Urteile über Ungarn sowie der Verlässlichkeit des Wissens, das deutschen Ungarndeutungen ihre Grundlage gibt.

Im Gespräch mit Wojciech Osiński analysiert der Autor fehlgeleitete Annahmen, welche auch die Deutungsvorlieben vieler Deutscher im Hinblick auf Polen steuern. Besprochen werden zudem die polnisch-ungarischen Beziehungen, die zuletzt einigen Belastungsproben ausgesetzt waren. Im Fokus stehen ebenso die Veränderungen des innenpolitischen Klimas in Berlin, die in Warschau und Budapest aufmerksam beobachtet werden.


Der Dresdner Politologe Werner Patzelt im Gespräch mit Wojciech Osiński
Der Dresdner Politologe Werner Patzelt im Gespräch mit Wojciech Osiński