Vor 81 Jahren, am 1. August um 17:00 Uhr, brach der Warschauer Aufstand aus. Zur Erinnerung an die heldenhaften Aufständischen hielten die Bewohner der Hauptstadt wie jedes Jahr eine Minute inne.
Granaten in der Wassermelone
Am 31. Juli 1944, aufgrund falscher Informationen über einen bevorstehenden Angriff der Sowjets auf Warschau, erteilte das Kommando der Armia Krajowa (Heimatarmee) den Befehl zum Aufstand. Der Angriff auf die festgelegten Ziele sollte gemäß dem Befehl am nächsten Tag um 17:00 Uhr erfolgen.
„Einer der Kameraden brachte in einer großen Wassermelone mehrere konspirativ hergestellte Granaten (…) Das sind die Momente, die heute als Anekdoten erzählt werden, aber wenn es um Waffen ging, hatten wir wirklich sehr wenig. In unserem Bataillon gab es am 1. August nur 10, vielleicht 12 Maschinenpistolen“, erinnerte sich vor Jahren der Aufständische Aleksander Horodyski im Polnischen Rundfunk.
Mit Turnschuhen in den Kampf
Viele Soldaten warteten ungeduldig auf den Befehl zum Aufstand. Nur wenige jedoch verfügten über Waffen, Ausrüstung oder Kleidung, die sich für den Kampf eignete.
„Ich erinnere mich, dass ich damals ein kleines Feldmützchen, eine Sportbluse und einen Sportrock trug. Leider hatte ich keine ordentlichen Schuhe, sondern ebenfalls sportliche, sodass ich aussah, als würde ich zu einem Ausflug und nicht in den Kampf gehen. Ein letztes Durchkämmen der Haare, ein Gebetbuch in die Tasche, ein letzter Blick durchs Haus, die Tür abgeschlossen und losgeflogen wie eine Rakete“, erinnerte sich Anna Kłobukowska.
Tausende Opfer
Der Kampf um die Befreiung der Hauptstadt endete am 3. Oktober 1944. Während der Kämpfe kamen etwa 18.000 Aufständische ums Leben. Die Verluste unter der Zivilbevölkerung beliefen sich auf bis zu 180.000 Personen. Als Rache wurde Warschau von den Deutschen dem Erdboden gleichgemacht.
"Godzina W" w Centrum Warszawy, 1 sierpnia 2024 / PAP/Marcin Obara
IAR/jc