Deutsch war einmal, nach Englisch, die unangefochtene Nummer zwei unter den Fremdsprachen in Polen – heute kämpft die Germanistik mit sinkenden Studierendenzahlen. Zwar wählen 40 Prozent der polnischen Schüler noch immer Deutsch als zweite Fremdsprache. Doch an der Universität Warschau haben sich für dieses Jahr statt der früher üblichen 100 Kandidaten nur noch knapp 60 für das erste Studienjahr eingeschrieben. Insgesamt zählt das Institut heute knapp 200 Studierende.
Was bewegt junge Menschen dazu, in Zeiten von KI und maschineller Übersetzung ein Deutschstudium zu beginnen? Kamila Lutostańska hat Prof. Anna Jaroszewska, stellvertretende Direktorin des Instituts für Germanistik, in den frisch renovierten Räumen der Warschauer Universität getroffen. Im Gespräch erklärt die Professorin, warum sie trotz KI-Revolution und schwindender Bewerberzahlen optimistisch in die Zukunft blickt.