Jahrzehntelang galt der in Thüringen geborene und im Saarland aufgewachsene Andreas Pflüger als einer der gefragtesten Drehbuchautoren Deutschlands. Er schrieb Texte für insgesamt siebenundzwanzig „Tatorte“ sowie zahlreiche Filme, darunter die preisgekrönten Kinohits „Der neunte Tag“ mit Ulrich Matthes und „Strajk“ über das Leben der Solidarność-Legende Anna Walentynowicz. Inzwischen konzentriert sich der Wahlberliner auf seine Romane. Einige von ihnen wurden mit Literaturpreisen bedacht und ebenfalls verfilmt.
Der Romanautor Andreas Pflüger lebt heute in Berlin. fot. Wojciech Osiński
In seinem wohl bekanntesten Politthriller „Operation Rubikon“ (2004) spielt Pflüger eine Machtübernahme des organisierten Verbrechens in Deutschland durch. Der Mauerfall von 1989 und die DDR-Spionage des BND gehören nach wie vor zu wichtigen Themen seiner Prosa, auch der letzten beiden Bücher „Wie Sterben geht“ (2023) und „Kälter“ (2025). Der 2016 bei Suhrkamp erschienene und von der europäischen Kritik sehr enthusiastisch aufgenommene Roman „Endgültig“ wurde ebenso ins Polnische übersetzt. „Ich schätze die Polen sehr, würde mir aber wünschen, dass sie ihre kommunistische Vergangenheit etwas akribischer aufarbeiten“, sagt der Autor im Gespräch mit dem Polnischen Rundfunk.
Pflüger schrieb u.a. das Drehbuch zum Film „Strajk - Die Heldin von Danzig“ (Mediopolis)
Andreas Pflüger führt jedoch auch selbst ein romanwürdiges Leben, ist er doch als ein unermüdlicher „Recherchefreak“ bekannt: Über die lehrreichen Erfahrungen in Israel, eine Scheinehe in Ost-Berlin sowie die (für ihn nicht immer problemlosen) deutsch-polnischen Filmproduktionen spricht er mit Wojciech Osiński.
Der Roman „Endgültig” wurde ebenfalls in Polnische übersetzt. (Wydawnictwo Otwarte)