Deutsche Redaktion

Rzeczpospolita: Polen steht vor dem Höhepunkt der Pandemie

16.04.2020 11:46
In Polen sei die Pandemie zwar immer noch auf dem Vormarsch, aber dank der sozialen Quarantäne habe sie sich verlangsamt und Tausende von Opfern erspart. Es sei auch schwierig, das Ende der sozialen Quarantäne vorherzusagen, meint die Tageszeitung Rzeczpospolita.
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Pressespiegel pixabay.com

In ihrer Donnerstagsausgabe schreibt die Tageszeitung Rzeczpospolita, es gäbe noch keinen Grund für eine sofortige Lockerung aller Beschränkungen, da selbst das Gesundheitsministerium die Entwicklung der Situation nicht vorhersagen könne. Das einzige, was sicher sei - die meisten Erkrankungen sollen Ende April einbrechen. Das resultiere aus mathematischen Modellen, überzeugt das Blatt. In Polen sei die Pandemie zwar immer noch auf dem Vormarsch, aber dank der sozialen Quarantäne habe sie sich verlangsamt und Tausende von Opfern erspart. Es sei auch schwierig, das Ende der sozialen Quarantäne vorherzusagen. Die Aufhebung dieses Zustands soll von der Einhaltung von Beschränkungen und der Anzahl der Personen abhängen, die ins Krankenhaus eingeliefert werden müssen.

Experten erwarten, dass die Lockerung der Beschränkungen in der ersten Maihälfte schrittweise beginnen könnte. Sie überzeugen, dass man mit Branchen oder Regionen beginnen sollte, in denen die Virusübertragung am geringsten sei, also z. B. mit lokalen Kleingeschäften. Große Läden, Cafés, Clubs, Kinos oder Theater sollten geschlossen bleiben. Zur Sicherheit aller Bürger, überzeugt die Rzeczpospolita am Schluss, sollten auch Schulen und Universitäten sogar bis zum Ende des Schuljahres geschlossen bleiben.


Niezależna: Polen wollen anderen helfen

Fast drei viertel Polen sollen laut einer Umfrage gesagt haben, dass man sensibel und bereit sein müsse, anderen Menschen zu helfen. Nur 20 Prozent sei der Ansicht, dass man sich auf eigene Probleme konzentrieren sollte. Das gehe aus der neuesten Studie des staatlichen Zentrums für Meinungsumfragen hervor, berichte das regierungsnahe Nachrichtenportal niezależna.pl.

Im Rahmen der Studie wurden Polen gefragt, wie sie altruistische Aktivitäten sehen und ob sie sich selbst daran beteiligen. Der Prozentsatz der Menschen, die zur Selbstlosigkeit fähig seien, bemerkt das Online-Blatt, sei hierbei nicht nur höher als vor zwei Jahren, als dasselbe Thema untersucht wurde, sondern auch der höchste Wert seitdem diese Umfrage gestartet wurde (d.h. seit 2002). Gleichzeitig sollen die wenigsten Befragten eine egoistische Haltung aufweisen. Eine egoistische Einstellung manifestieren häufiger Befragte unter 35 Jahren, und häufiger Personen, die in einer schlechten finanziellen Situation oder am wenigsten gebildet seien. Fast zwei Drittel der Befragten habe es indessen in ihrem Leben geschafft, eine altruistische Haltung in die Tat umzusetzen.

ps