Deutsche Redaktion

Wahlkampagne auch im Weißen Haus

18.06.2020 12:28
Ein wichtiges Thema in der heutigen Presse sind die Medienberichte über ein mögliches Treffen zwischen Polens Staatspräsident Andrzej Duda und US-Präsident Donald Trump noch vor den Präsidentschaftswahlen in Polen. Außerdem geht es auch um den erneuten Anstieg der Zahl von neuen Infektionen mit dem Coronavirus und um die imposante Trophäensammlung von Bayernstürmer Robert Lewandowski. 
Prezydent Andrzej Duda i prezydent Donald Trump
Prezydent Andrzej Duda i prezydent Donald TrumpPAP/Radek Pietruszka

Rzeczpospolita: Wahlkampagne auch im Weißen Haus

Immer mehr deutet darauf hin, dass Donald Trump Polens Staatspräsident Duda kommende Woche als Gast im Weißen Haus empfangen wird. Dies wäre in Amerika ein Präzedenzfall, schreibt in der heutigen Ausgabe die konservative Rzeczpospolita. Wie aus Informationen des Blattes hervorgeht, seien die Pläne einer solchen Visite erst diese Woche aufgetaucht und würden ernsthaft von der polnischen Regierung in Erwägung gezogen. Aus der Perspektive Amerikas wäre dies eine äußerst ungewöhnliche Entscheidung. Denn die Staatspräsidenten der USA würden prinzipiell keine ausländischen Politiker empfangen, die in weniger als sechs Monaten Wahlen erwarten würden. Falls es aber tatsächlich zu einem solchen Treffen kommen sollte, spekuliert das Blatt, könnte Trump sich für einen solchen Schritt entschieden haben, da er hoffe, dass ihm eine Vergrößerung der amerikanischen Militärpräsenz in Polen die Stimmen der Polonia beschert. Auch Trump erwarte ein schwieriger Kampf um die Wiederwahl im November. Es, lesen wir weiter, sei aber auch nicht auszuschließen, dass der Preis für die Geste des US-Präsidenten Zugeständnisse in Beziehung auf die Bedingungen der Stationierung von US-Truppen in Polen sein werden, vor allem wenn es um deren Verantwortung vor polnischem Recht und die Kosten der Finanzierung der Infrastruktur aus dem polnischen Staatshaushalt gehe, so Rzeczpospolita. 

Fazit: Der Teufel steckt im Detail - von der Wahrheit dieser Volksweisheit werde sich Duda überzeugen, wenn er das Weiße Haus verlasse und verstehe, was eigentlich der Preis für den Händedruck mit Trump gewesen sei, so Jerzy Haszczyński in seinem Autorenkommentar zu einem eventuellen Treffen zwischen Duda und Trump in der kommenden Woche. 

 

Rzeczpospolita: Besser kann es erst im November sein

Seit einigen Tagen sei ein erneuter Anstieg der Infektionen mit dem Coronavirus sichtbar, lesen wir ebenfalls in der Rzeczpospolita. “Den größten Anstieg werden wir sicherlich am Freitag sehen. Das wird das Ergebnis der mit dem langen Wochenende verbundenen Entspannung sein. Ich warte mit Beunruhigung auf diesen Tag”, erklärt im Interview mit dem Blatt der Virologe und Berater des Hauptsanitärinspektors, Professor Włodzimierz Gut. Wenn es jetzt zum Gipfel der Epidemie kommen würde, so der Wissenschaftler weiter, dann sei eine sichtbare Verbesserung der Situation erst im November zu erwarten. Falls die Bürger beginnen, sich an die Sicherheitsmaßnahmen zu halten. Derzeit sei nur eine große Entspannung zu sehen. Die Menschen würden sich so verhalten, als ob schon alles vorbei wäre, betont Gut. Und fügt hinzu, dass man Ferien im Ausland wohl erst für Januar planen sollte. “Früher wird uns eher sowieso niemand reinlassen”, so der Virologe. 

 

Gazeta Wyborcza: Meister “Lewy”

Die Gazeta Wyborcza nimmt in der heutigen Ausgabe Notiz von der durch Bayern München und Robert Lewandowski erneut erkämpften deutschen Meisterschaft. Für Robert Lewandowski, so das Blatt, sei es die sechste Meisterschaft mit dem FC Bayern München und die achte deutsche Meisterschaft insgesamt, denn 2011 und 2012 habe er die Trophäe mit Borussia Dortmund erkämpft. Zuvor sei er 2010 auch mit Lech Poznań polnischer Meister gewesen. Die Journalisten, lesen wir im Artikel, würden es jedes Jahr wiederholen und können es auch diesmal tun: Lewandowski spiele die Saison seines Lebens. 

Er habe 31 Tore in 29 Spielen geschossen (häufiger habe zuletzt nur Gerd Müller in der Saison 1972/73 ins Netz getroffen) und es sei auch sein Tor gewesen, mit dem die Bayern im Spiel gegen Werder Bremen die Meisterschaft besiegelt hätten. Lewandowski werde mit jeder Saison vielseitiger und steigere konsequent seine Fähigkeiten, so Gazeta Wyborcza. 

 

Autor: Adam de Nisau