Deutsche Redaktion

Wie konkurrenzfähig ist BER?

15.10.2020 09:25
Kann ein neuer Mega-Flughafen unweit der deutsch-polnischen Grenze künftig problematisch für die polnischen Einrichtungen werden?
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RZECZPOSPOLITA: Wie konkurrenzfähig ist BER?

In ungefähr zwei Wochen würden die ersten Flugzeuge auf dem neuen Flughafen Berlin-Brandenburg (BER) landen, berichtet die Tageszeitung Rzeczpospolita. Die neue Investition werde zwei bisherige Flughäfen Tegel und Schönefeld ersetzen. Man habe Berlin-Brandenburg zuerst als einen Umsteigeflughafen für die Air Berlin gedacht, die Fluglinie habe jedoch im Jahr 2017 Konkurs gemeldet. Man habe die Einrichtung übrigens neun Jahre länger als geplant gebaut. Die Kosten hätten darüber hinaus die anfängliche Summe letztendlich um über 2 Milliarden Euro übertroffen.

Die Tageszeitung überlegt nun, ob ein neuer und großer Flughafen unweit der deutsch-polnischen Grenze künftig problematisch für die polnischen Einrichtungen werden könnte. Geht es um die lokalen Flughäfen in Poznań oder Szczecin laute die Antwort: höchstwahrscheinlich ja. Der Start einer neuen Einrichtung in Deutschland müsse zwar nicht einen Bankrott für die grenznahen Flughäfen bedeuten, doch sowohl Poznań als auch Szczecin würden sich nun intensiver um die Kundschaft bemühen müssen. Bereits vor der Pandemie habe man rund um die Berliner Flughäfen Autos mit polnischen Kennzeichen aus der Grenzregion gesehen. Deutsche Firmen hätten oft polnische Kunden mit attraktiven Angeboten angelockt. Dieser Trend könnte sich in Zukunft verstärken.

Geht es aber um den geplanten Großflughafen in Zentralpolen, sei eine Konkurrenzgefahr seitens BER laut dem Blatt wesentlich kleiner als im Falle der regionalen Flugplätze. Der Flughafen Solidarność, der in den kommenden Jahren zwischen Warschau und Łódź (Lodsch) entstehen solle, werde die Rolle eines Umsteigeflughafens für die gesamte Region spielen. Für Berlin sei eine solche Funktion nicht vorgesehen worden. Darüber hinaus gäbe es in der Bundesrepublik bereits mehrerer Umsteigezentren wie Frankfurt am Main oder München - ein weiteres wäre überflüssig. Daher werde BER vor allem ein großer Flughafen von regionaler Bedeutung. Für die entstehende polnische Investition bedeute es also keine Konkurrenz, meint die Rzeczpospolita.

 

DZIENNIK/GAZETA PRAWNA: Die Meisterin macht Ferien

Langsam werde sie sich dessen bewusst, was in den letzten Tagen passiert ist, doch der Adrenalinspiegel bleibe noch hoch. Sie brauche noch etwas mehr Zeit, um auf die ganze Situation aus einer breiteren Perspektive zu schauen, sagt Iga Świątek. Seit ihrem Sieg bei der French Open sei die 19-jährige Warschauerin in aller Munde, stellt die Tageszeitung Dziennik/Gazeta Prawna fest. Im Achtelfinale habe sie perfekt gespielt. Sie sei sich ihrer Effektivität immer sicherer geworden. Als sie den Kontakt mit der Wirklichkeit zu verlieren schien, habe sie sofort angefangen sehr bodenständig zu denken, gibt die Tennisspielerin zu. Nun träume sie von einer Auszeit. Auch Mitglieder des Teams von Iga Świątek würden zugeben, dass die vergangenen Wochen eine schwierige Zeit gewesen seien. Die Einzelheiten wolle sie nicht verraten, sie werde aber ihren Urlaub in Polen verbringen, sagt die Sportlerin.

Die 19 Jahre alte Iga Swiatek krönte ihren sensationellen Lauf mit einem 6:4, 6:1 gegen die Australian-Open-Siegerin Sofia Kenin aus den Vereinigten Staaten und sicherte sich völlig unerwartet den French-Open-Titel. Die noch vor einer Woche Weltranglisten-54. (heute Platz. 17) schaffte als erste Spielerin seit der Belgierin Justine Henin im Jahr 2007 den French-Open-Triumph ohne Satzverlust und als bislang am niedrigsten platzierte Sportlerin überhaupt.

In diesem Frühjahr hat die gebürtige Warschauerin ihr Abitur gemacht, seitdem widmet sie sich ganz der Tennis-Karriere. Sie kommt aus einer Sportler-Familie: Ihr Vater Tomasz Świątek vertrat als Ruderer die polnische Nationalmannschaft bei den Olympischen Spielen in Seoul 1988. Der Vater war es auch, der für seine Töchter die Idee mit dem Tennis hatte.

SUPER EXPRESS: First Lady sehnt sich nach dem Lehrerberuf

In Polen wurde gestern der Lehrertag begangen. Die Tageszeitung Super Express nahm dies zum Anlass, um an die Aussagen der ehemaligen Schüler von Agata Duda zu erinnern. Die Gattin des polnischen Präsidenten habe als Deutschlehrerin in Krakau gearbeitet. Nach dem Wahlsieg von Andrzej Duda bei der Präsidentschaftswahl 2015 habe sie ihre Stelle gekündigt und das Ehepaar sei nach Warschau in den Präsidentenpalast umgezogen.

Sie sei eine sehr anspruchsvolle Lehrerin gewesen. Auf der anderen Seite habe sie aber ihre Schüler immer sehr gut auf das Abitur vorbereitet, sagt eine ehemalige Schülerin der aktuellen First Lady. Als Gattin des Präsidenten habe Agata Duda ihre Arbeit zeitlich aufgeben müssen, doch wann immer sie die Möglichkeit dazu habe, besuche sie verschiedene Schulen um sich mit den Schülern zu treffen, lesen wir in der Tageszeitung Super Express.


Jakub Kukla