Das regierungsnahe Internetportal niezależna.pl schreibt am Freitag über das neueste Infrastrukturprojekt an der Deutsch-Polnischen Grenze. Es geht um den Swine-Tunnel zwischen Usedom und Wolin. Es sei eine Investition, lesen wir, die schon vor Jahrzehnten hätte entstehen sollen. Der Grund: von der polnischen Stadt Świnoujście aus sei es immer noch näher zu Deutschland als zu Polen. Deutschland habe zwei Brücken nach Usedom dort wo Polen seit 75 Jahren mit Kähnen fertig werden mussten. Deshalb sei es gut, dass dieses Gebiet letztendlich wirklich mit Polen verbunden werde. Das gleiche gelte für den Durchstich der Frischen Nehrung, wo jahrelang die Entwicklung der Schifffahrt im Frischen Haff durch die Launen der russischen Beamten blockiert worden sei. Auch das werde bald Geschichte sein, schreibt niezależna, und Polen werden selbst entscheiden können, wer den polnischen Teil des Beckens befahren dürfe und wer nicht.
Beide Investitionen seien aber auch ein Test für die Regierung der Recht und Gerechtigkeit Partei, so das Online-Blatt. Es gehe nämlich nicht mehr nur um die Wirtschaft und Bequemlichkeiten für Polen, sondern auch um die Macht des Staates. Aus diesem Grund seien beide Entscheidungen der Regierung zum Ziel von Angriffen der Opposition geworden, die über die Bedeutung dieser beiden Vorhaben spotten oder versuchen sie klein zureden.
Genauso wichtig wie diese beiden Projekte, lesen wir am Schluss, sei heute die Einführung einer neuen Energiepolitik für den Staat. Wenn sich die polnische Regierungspartei in dieser Frage nicht zurechtfinde, werde sie diese Aufgabe der Opposition überlassen müssen. Und das würde für Polen, geht es nach niezależna, mit aller Gewissheit nichts Gutes bedeuten, wenn man auf die Errungenschaften der Bürgerplattform und ihres Koalitionären, der Bauernpartei, zurückblicke.
Piotr Siemiński