Deutsche Redaktion

Verschwiegene Hilfsaktionen

16.04.2021 14:08
Gruppen der Polnischen Untergrundarmee AK hätten Juden größere Hilfe geleistet, als bisher in der englischsprachigen Welt bekannt gewesen war, überzeugt ein amerikanischer Forscher. Die Einzelheiten finden Sie in der Presseschau.
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Presseblickshutterstock/Brian A Jackson

DZIEJE.PL: AK und die Juden

Gruppen der Polnischen Untergrundarmee AK hätten Juden größere Hilfe geleistet, als bisher in der englischsprachigen Welt bekannt gewesen war, sagte Professor Joshua Zimmerman von der Yeshiva University, Autor des Buchs „The Polish Underground and the Jews, 1939-1945“, bei einer Konferenz die vom Berliner Pilecki-Institut veranstaltet worden war. Das Internetportal Dzieje.pl fasst die wichtigsten Punkte der Online-Diskussion zusammen.

Anhand einer Vielzahl von Archivdokumenten, Zeugnissen aus der Kriegszeit und Memoiren aus der Nachkriegszeit habe Professor Zimmerman die Situation des polnischen Untergrundstaates im Kontext der von Nazi-Deutschland eingeleiteten Vernichtungspolitik und die Reaktion des polnischen Untergrunds auf den Holocaust nachgezeichnet. Er habe sich dieser Thematik gewidmet, nachdem er festgestellt habe, dass die Mehrheit der amerikanischen Juden Polen als einen feindlichen Ort wahrnehme. Dies sei einerseits mit der von den Deutschen eingeführten Vernichtungspolitik verbunden gewesen, andererseits aber auch mit der feindlichen Einstellung eines Teils der polnischen Bevölkerung. Als er Polen 1987 zum ersten Mal  besucht habe, konnte er feststellen, dass die Polen über die Vergangenheit diskutieren wollten, zugleich aber von den feindlichen antipolnischen Klischees schockiert waren. Die Polen seien tief davon überzeugt gewesen, dass ihr Land einen wesentlichen Beitrag zur Bekämpfung von Hitlerdeutschland geleistet habe. Der den Polen vorgeworfene Antisemitismus habe seine damaligen Gesprächspartner ins Staunen versetzt, erinnert sich Professor Zimmerman. Viele Polen hätten doch ihr Leben riskiert, um Juden zu helfen. Mit der Zeit hätten sich beide Seiten in ihren Meinungen verfestigt. Aus diesem Grund habe er seine Recherchen unternommen. Er wollte die Situation besser verstehen, sagte Zimmerman.

Seine anhand von Archivdokumenten, Zeugnissen und Memoiren durchgeführten Studie hätten ergeben, dass die Situation sehr komplex gewesen sei und man mit sehr unterschiedlichen Erfahrungen zu tun gehabt habe. Es habe in dem polnischen Untergrund eine Vielzahl von Personen gegeben, die Juden Hilfe leisteten. Es seien aber auch Fälle von Abneigung gegenüber jüdischen Bürgern vorgekommen. Die Einstellung sei weitgehend geographisch bedingt gewesen. Im Westen seien die polnischen Untergrundkämpfer an der Befreiung von Juden beteiligt worden. Nur habe man diese Fälle in der englischsprachigen historischen Literatur bislang nicht berücksichtigt. Deshalb habe er versucht, in seinem Buch zu zeigen, dass polnische  Soldaten eine größere Rolle gespielt haben, als bisher angenommen wurde, sagt Professor Joshua Zimmerman von der Yeshiva University.

 

RZECZPOSPOLITA: Lebensmittelpreise werden höher

Die Konsumenten sollten auf deutliche Preiserhöhungen gefasst sein, alarmiert in der heutigen Ausgabe die Tageszeitung Rzeczpospolita. Die vor kurzem eingeführte Zuckersteuer habe verursacht, dass die Getränkepreise sogar bis zu 50 Prozent höher seien, als noch im vergangen Jahr. Dies führe dazu, dass der Verkauf von süßen Getränken um ein Fünftel gesunken sei. Es sei aber erst der Auftakt, stellt Rzeczpospolita fest. Man sollte von weiteren Preiserhöhungen ausgehen. Die Handelsketten könnten versuchen, die Anfang des Jahres eingeführte Umsatzsteuer auf die Kunden zu verschieben. Den Konsumenten sollte darüber hinaus die Lage auf den Weltmärkten Sorgen bereiten. Investitionsfonds würden nach Möglichkeiten suchen, Geld in neuen Marktsegmenten unterzubringen. Eine Chance würden sie in der Lebensmittelbranche sehen. Somit würden sie zu Preissteigerungen beitragen. Nahrungsmittel, Milchprodukte, Eier und Alkohol könnten in den kommenden Monaten deutlich mehr kosten, als bislang.

Lebensmittel würden weiterhin ein wichtiges Segment der Ausgaben von polnischen Familien darstellen. Laut Eurostat würden die Polen im Schnitt 20 Prozent des Einkommens für Lebensmittel ausgeben. Aus diesem Grund seien Preiserhöhungen für die Kunden besonders bemerkbar, so Rzeczpospolita.

 

SUPER EXPRESS: Comeback schneller als erwartet

Es würden über zwei Wochen vergehen, seitdem Robert Lewandowski wegen Verletzung den Rasen nicht betreten könne, schreibt die Tageszeitung Super Express. Doch die Hoffnung auf ein schnelleres Comeback werde immer größer, lesen wir.  Bayern habe zunächst mit einem Ausfall von vier Wochen gerechnet. Lewandowski habe sich vor 17 Tagen beim Polen-Länderspiel gegen Andorra eine Bänderdehnung im rechten Knie zugezogen. Die Topspiele gegen Leipzig und Paris habe er bereits verpasst. Auch das Rückspiel in Paris und Wolfsburg seien noch zu früh gekommen. Möglicherweise werde der polnische Topfußballer aber schon in wenigen Tagen wieder zur Verfügung stehen und den 40-Tore-Rekord von Gerd Müller doch noch jagen können, so Super Express.


Jakub Kukla