Deutsche Redaktion

Lukas Podolski im Górnik-Trikot

09.07.2021 09:22
Der 130-malige deutsche Nationalspieler Lukas Podolski ist in die Heimat zurückgehert.
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DZIENNIK/GAZETA PRAWNA: Podolski im Górnik-Trikot

Seit gestern sei Lukas Podolski offiziell Fußballer des südpolnischen Vereins Górnik Zabrze, schreibt die Tageszeitung Dziennik/Gazeta Prawna in ihrem Sportteil. Die Rückkehr in sein Geburtsland solle für den Sportler ein emotionales letztes Kapitel seiner Profi-Karriere werden, lesen wir. Das bekräftigte der 36-Jährige im Rahmen seiner offiziellen Vorstellung beim oberschlesischen Erstligisten. Das werde sein letzter Klub, sein letzter Schritt sein, sagte Podolski: Diese Entscheidung habe er extra so getroffen. Er sei drei Kilometer entfernt von hier geboren, hier habe er seine ersten Schritte gemacht, und jetzt werde er hier Fußball spielen, zitiert das Blatt den Fußballer, der seinen Einjahresvertrag unterschrieben und bereits am Mittwoch am Flughafen von vielen Fans empfangen worden war.

Der Wechsel nach Zabrze sei lange geplant gewesen, auch wenn das keiner richtig glauben wollte. Den Kontakt zum Klub habe er auch auf seinen Stationen in Japan und in der Türkei gepflegt. Seine ganze Familie sei Fan dieses Klubs. Jetzt trage er selbst das Trikot, und das letzte Spiel seiner Karriere werde er für Górnik bestreiten, erklärte Podolski.

Auch der Klubvorsitzende habe sich vor den Medien sichtlich gerührt präsentiert. Träume würden in Erfüllung gehen, sagt er. Dies sei ein großer Tag in der Geschichte des Vereins aber auch des polnischen Fußballs. Es habe lange gedauert, aber letztendlich habe sich das Warten gelohnt, sagte Dariusz Czernik. Die Fans würden schon nach den Tickets fragen, obwohl die Saison noch nicht begonnen habe, hieß es.

Der 130-malige deutsche Nationalspieler sei dem Verein finanziell erheblich entgegengekommen, fügt Czernik hinzu. Man habe dem Spieler lukrativere Verträge angeboten. Podolski habe jedoch unbedingt in Oberschlesien spielen wollen. Es handle sich einfach um ein Versprechen, dass er auf alle Fälle einlösen wolle.

Auch in Zabrze werde der Fußballer mit der Nummer 10 auflaufen. Die Saison beginne bereits in gut zwei Wochen mit dem Auswärtsspiel bei Pogoń Szczecin. Die vergangene Spielzeit hatte Górnik auf Rang zehn abgeschlossen.

GAZETA POLSKA CODZIENNIE: Zurück zu Schumann und Adenauer 

In der heutigen Europäischen Union, besonders in den wichtigsten Staaten, seien Werte, die den Vätern der Staatengemeinschaft besonders am Herze gelegen seien, nicht mehr anzutreffen, schreibt in einem Kommentar in der Tageszeitung Gazeta Polska Codziennie Konrad Wysocki. Es gehe um die christlichen Werte, den Respekt für die Tradition und die Eigenständigkeit eines jeden Staates, bei gleichzeitiger Förderung der Integration und Entwicklung. In der heutigen EU würden die größeren Staaten ihre Regeln den kleineren aufzwingen, die Minderheit entscheide über die Mehrheit und die christliche Tradition werde marginalisiert. Der Konservatismus sei nicht nur unmodisch, sondern man betrachte ihn viel mehr als eine feindliche Ideologie, die aufs Schärfste bekämpft werden müsse.

Als Antwort auf die von EU-Behörden eingeleitete Diskussion zur Zukunft Europas hätten daher die Anführer der konservativen Parteien aus mehreren EU-Ländern soeben eine Resolution unterzeichnet, in der sie um die Rückkehr zu den Idealen der EU-Väter Schumann und Adenauer appellieren. Dazu habe sich zuletzt auch Chef der polnischen Regierungspartei PiS ausgesprochen. Die Diskussion habe ein unklares Ziel und eine nicht durchsichtige Struktur, sagte Jarosław Kaczyński. Man könne nur annehmen, dass es sich um die Einführung von Prozessen handle, die nicht zur Entwicklung der EU führen, sondern eine zivilisatorische Revolution herbeiführen würden. Diese Revolution solle die bisherige gesellschaftliche Struktur zerstören und künftig einen neuen Menschen entstehen lassen. Die Konservativen wollten diese Revolution nicht, weil sie, wie ähnliche Bewegungen in der Vergangenheit, nur Schmerz, Leid und vor allem eine Beschränkung der Freiheit im individueller wie auch in nationaler Dimension bringen werde, so Kaczyński in der Gazeta Polska Codziennie.

SUPER EXPRESS: Wer sehnt sich nach Donald Tusk

Seit mehreren Tagen sei das Comeback des ehemaligen polnischen Premierministers in die Politik das absolute Topthema in polnischen Medien, stellt Super Express fest. Der ehemalige König von Europa, wie das Blatt den Ex-EU-Ratsvorsitzenden bezeichnet, wolle das Vertrauen seiner einstigen Wähler wiedergewinnen. Die Aufgabe dürfte aber gar nicht so leicht sein, wie es sich Tusk vielleicht vorgestellt habe. Nur jeder dritte Befragte meint, dass das Comeback von Tusk in die Parteipolitik eine gute Entscheidung gewesen war. Jeder vierte habe dazu keine konkrete Meinung. Doch fast die Hälfte (44 Prozent) würde davon ausgehen, dass seine Rückkehr eine schlechte Entscheidung gewesen war, wie die Ergebnisse einer neuen Meinungsumfrage zeigen. Die Erhebung hat das Meinungsforschungsinstitut Pollster im Auftrag der Tageszeitung durchgeführt. Und Über Tusks Comeback werden wir auch morgen in den Themen der Woche sprechen.  


Jakub Kukla