Deutsche Redaktion

Ausnahmezustand ist Tatsache geworden

03.09.2021 10:33
Der Staatspräsident habe seine Unterschrift unter den Antrag zu Einführung des Ausnahmezustands entlang der östlichen Grenze Polens gesetzt, informiert die Tageszeitung Super Express. Somit seien gestern mit sofortiger Wirkung konkrete Regulierungen in 183 Ortschaften im Osten des Landes eingeführt. Man werde es nicht zulassen, dass Polen zu einer neuen Migrationsroute werde, erklärte die Absicht der Regierenden Innenminister Mariusz Kamiński bei einer Pressekonferenz.
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RZECZPOSPOLITA: Home-Office immer beliebter

Die Arbeitnehmer in Polen hätten sich an den Home-Office-Modus gewöhnt. Immer mehr Menschen in Polen wünschten sich, dass sie auch nach der Pandemie weiterhin zumindest teilweise von Zuhause werden arbeiten können, lesen wir in der Tageszeitung Rzeczpospolita. Noch vor Corona-Zeiten hätten 8 von 10 Arbeitnehmern in Polen ihre Arbeit in Firmengebäude geleistet. Nur jede Zehnte hatte die Möglichkeit im Home-Office-Modus tätig zu sein. Die Pandemie habe den Sachverhalt völlig verändert. In den letzten Monaten sei der Anteil derjenigen, die von Zuhause arbeiten können bis zu 30 Prozent angestiegen. Einer neuen Umfrage sei zu entnehmen, dass den meisten diese Variante sehr gut gefalle. Die Mehrheit der Arbeitnehmer hoffe auch, dass sie nach der Corona-Zeit mindestens einen oder zwei Tage zu Haus werden arbeiten dürfen. Lediglich 13 Prozent der Befragten wünschten sich eine Rückkehr ins Büro.

In dem vergangenen Jahr hätten sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber gelernt, wie man im Home-Office-Modus arbeitet, sagt Managerin Anna Węgrzyn dem Blatt. Anfangs sei das eine große Herausforderung gewesen: weniger eine technologische, vielmehr eine mentale. Mit der Zeit hätten sich aber beide Seiten an das Modell gewöhnt. In Zukunft werde das Arbeiten von Zuhause nicht nur eine Möglichkeit, sondern vor allem eine Pflicht sein, urteilt Anna Węgrzyn im Blatt Rzeczpospolita.

SUPER EXPRESS: Ausnahmezustand ist Tatsache geworden

Der Staatspräsident habe seine Unterschrift unter den Antrag zu Einführung des Ausnahmezustands entlang der östlichen Grenze Polens gesetzt, informiert die Tageszeitung Super Express. Somit seien gestern mit sofortiger Wirkung konkrete Regulierungen in 183 Ortschaften im Osten des Landes eingeführt. Man werde es nicht zulassen, dass Polen zu einer neuen Migrationsroute werde, erklärte die Absicht der Regierenden Innenminister Mariusz Kamiński bei einer Pressekonferenz.

Der Ausnahmezustand werde vorerst 30 Tage dauern. Die bürgerlichen Rechte würden für diese Zeit eingeschränkt. Weder Ausflüge oder Demonstrationen noch andere Aktionen seien erlaubt. Für die örtlichen Bewohner seien keine Behinderungen des Alltags zu befürchten. Ortsfremde dürften sich jedoch vorerst in dem Streifen nicht mehr aufhalten. Erwachsene dürfen das Haus nicht ohne den Personalausweis verlassen, die Kinder müssen ihren Schulausweis bei sich tragen. Die Bewohner der Ortschaften in der Grenzregion seien bislang noch verwirrt. Genowefa Kosińska aus dem Dorf Krynki überlege, ob sie sich werde frei bewegen können. Sie sei beängstigt und habe keine Ahnung, was in den kommenden Tagen noch passieren könnte, sagt sie dem Blatt. Überall sehe man Soldaten und Polizisten. Ohne eine Kontrolle könne man sogar zu dem Nachbarn nicht hinfahren, erzählt wiederum Herr Maciej.

Die Verhängung des Ausnahmezustands erklärte Innenminister Mariusz Kamińsk mit waschender Zahl von illegalen Migranten, die die polnisch-belarussische Grenze zu überschreiten versuchen. Ein anderer Grund sollen die großangelegten russisch-belarussischen Manöver sein, die in knapp einer Woche in dem östlichen Nachbarland Polens stattfinden sollen, schreibt die Tageszeitung Super Express.


DZIENNIK/GAZETA PRAWNA: Ersehnter Sieg

Am vierten Spieltag der Qualifikation zur WM 2022 seien in Gruppe I Polen und Albanien aufeinandergetroffen. Die Weiß-Roten, die bei der Euro 2020 als Letzter der Gruppe E mit nur einem Punktgewinn ausgeschieden seien, hätten sich in den ersten drei Qualifikationsspielen vier Zähler geholt. Dennoch sei der Druck groß gewesen. Nationaltrainer Paulo Sousa sei nach der EM-Panne immer wieder in Kritik geraten, schreibt die Tageszeitung Dziennik/Gazeta Prawna in ihrem Sportteil. Nach dem gestrigen Treffen habe sich der Portugiese sichtlich erleichtert gezeigt. Polen habe Albanien letztendlich deutlich mit 4:1 geschlagen. Nach einer recht ausgeglichenen Anfangsphase seien die Gastgeber noch vor der Pause in Führung nach dem Tor von Robert Lewandowski gegangen. Nach dem Seitenwechsel habe Polen dann zum 3:1 getroffen. Daraufhin habe das Spiel vor sich hin geplätschert, bis Karol Linetty den Schlusspunkt setzte.

Nach dem Treffen habe Paulo Sousa zugegeben, dass er auf Probleme mit der albanischen Mannschaft gefasst gewesen war. Es sei ein gutes Team, meint der Portugiese. In der ersten Halbzeit hätten die polnische Fußballer zu weit voneinander gespielt. Künftig müsse die Mannschaft stärker im Mittelfeld auftreten, sagt der Coach.

Erneut habe Mannschaftskapitän Robert Lewandowski eine wichtige Rolle gespielt. Er habe das erste Tor erzielt und wesentlich zu dem dritten Treffen beigetragen, lesen wir. Er sei sich dessen bewusst, sagt Sousa weiter, dass das Durchschnittsniveau in der Mannschaft unter dem von Lewandowski liege. Er versuche es aber mehr oder weniger auszugleichen. Robert sehe und schätze es. Lewandowski liebe sein Land und diese Mannschaft. Er sei sich dessen bewusst, dass er im Kader viel härter arbeiten müsse als in Bayern München. Und eben das tue er. Wenn man einen solchen Leader in der Mannschaft habe, könne man sich auf dem Rasen viel mehr erlauben, sagt Paulo Sousa dem Blatt Dziennik/Gazeta Prawna.

Jakub Kukla