Deutsche Redaktion

Opposition spricht von Wahlsieg

28.06.2022 16:00
Es solle eine Demonstration von Kraft und Mobilisierung sein – so würden sich Politiker der oppositionellen Bürgerplattform (PO) die anstehende Parteikonvention im Zentralpolnischen Radom vorstellen, lesen wir in der Tageszeitung Rzeczpospolita. 
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RZECZPOSPOLITA: Volle Mobilisierung in Radom 

Es solle eine Demonstration von Kraft und Mobilisierung sein – so würden sich Politiker der oppositionellen Bürgerplattform (PO) die anstehende Parteikonvention im Zentralpolnischen Radom vorstellen, lesen wir in der Tageszeitung Rzeczpospolita. Es werde das größte Parteitreffen seit 2011 sein, schreibt das Blatt. Die Konvention solle einerseits die letzten Monate zusammenfassen und auf der anderen Seite einige Impulse für die Zukunft schaffen. Das Treffen solle zugleich ein Auftakt zu dem Wahlmarathon sein. Politische Parteien bereiten sich langsam auf die bevorstehenden Kommunal-, Parlaments-, Europa- und Präsidentschaftswahlen vor, stellt das Blatt fest.

Für Radom habe sich die Partei ganz bewusst entschieden. Man wolle mit Einwohnern von mittelgroßen Städten über ihre Probleme sprechen. Die steigenden Preise und höhere Kreditraten hätten vor allem den Menschen außerhalb von Warschau zu schaffen gemacht, da die Löhne dort viele niedriger seien als in der Hauptstadt. Bei seinen Reisen durch Polen habe sich deshalb Parteichef Donald Tusk vor allem auf kleinere und mittlere Ortschaften konzentriert. Seine Fahrt durch das Land wolle der Politiker übrigens fortsetzen. Gleich nach dem Parteitreffen würden sich Politiker der Oppositionspartei auf den Weg machen und nach den Sommerferien sollen die Reisen noch intensiver werden.

In Radom, lesen wir weiter, werde die Partei ihre Hauptziele für die Zukunft vorstellen. Man wolle zugleich jene Themen aufgreifen, auf die sich die Bürgerplattform in den kommenden Monaten dann im Wahlkampf konzentrieren werde. Die Konvention verfolge daher langfristige Ziele, solle aber nach Ansicht der oppositionellen Politiker eine Art Absicherung werden. Man kenne ja bislang den Kalender der anstehenden Wahlen nicht. Einige Kommentatoren würden aber davon ausgehen, dass die Regierungspartei die Parlamentswahlen so früh wie möglich, vielleicht sogar noch in diesem Herbst, durchführen möchte. Allem Anschein nach schließe Tusk eine solche Möglichkeit nicht aus, wenn er kurz vor Beginn der Urlaubssaison die Parteimitglieder so stark mobilisieren wolle, lesen wir in der Tageszeitung Rzeczpospolita.

 

GAZETA WYBORCZA: Donald Tusk zeigt sich siegessicher 

In einem Gespräch mit der linksliberalen Gazeta Wyborczy verspricht PO-Chef Donald Tusk übrigens einen Wahlsieg. Egal ob im Rahmen der vereinten Opposition oder aber nur mit seiner Partei, aber die Wahlen werde er gewinnen, sagt der ehemalige Regierungschef dem Blatt. Die Tageszeitung weist darauf hin, dass seit dem Machtwechsel im Jahr 2015 keine Gruppierung ein besseres Ergebnis als die PiS-Partei bekommen habe. Er sei sich dessen bewusst, dass die Lage kompliziert sei, erwidert Donald Tusk. Er bereite sich auf ein Jahr schwerer Arbeit vor. Es wisse zugleich, dass es nicht leicht sein werde, die treusten PiS-Wähler zu einem Meinungswechsel zu bewegen. Die Tatsache aber, dass sich seine Gruppierung an zweiter Stelle gleich hinter der Regierungspartei befinde, lasse ihn glauben, dass der Wahlsieg in seiner Reichweite sei.

Das Problem der polnischen Opposition sei momentan ihre mangelnde Glaubwürdigkeit, führt Tusk fort. Viele Wähler seien nicht sicher, ob oppositionelle Gruppierungen stark genug seine, um die Wahlen zu gewinnen und entschlossen genug, um die Macht effektiv auszuüben. Seine Aufgabe sehe er darin, den Wählern zu zeigen, dass die Opposition stark sei. Mit einer gemeinsamen Liste aller oppositioneller Parteien wäre diese Aufgabe leichter zu meistern, sagt Donald Tusk im Gespräch mit Gazeta Wyborcza.

 

SUPER EXPRESS: Barca greift tief in die Tasche 

Der polnische Star-Fußballer Robert Lewandowski spreche ganz offen davon, dass sein Abenteuer mit Bayern München zu Ende gegangen ist. Seine Karriere möchte der Sportler nun in Spanien fortsetzen. Laut Medienberichten habe der Clubvorstand von Barcelona sehr tief in die Tasche gegriffen, was wohl zu einem Durchbruch in den Verhandlungen geführt habe.

Der FC Barcelona hat sein Angebot für Bayern Münchens Torjäger Robert Lewandowski übereinstimmenden Medienberichten zufolge noch einmal erhöht. Die Tageszeitung Super Express meldet in ihrem Sportteil, der spanische Top-Klub biete jetzt 40 Millionen Euro Ablöse und fünf Millionen Euro Bonuszahlungen für den polnischen Fußball-Nationalspieler. Nach Informationen des Blattes soll das Angebot der Katalanen in den kommenden Stunden beim deutschen Rekordmeister eingehen.

Lewandowskis Vertrag bei den Münchnern läuft noch bis zum 30. Juni 2023. Der Stürmer hatte mehrmals erklärt, den deutschen Meister noch in diesem Jahr verlassen zu wollen. Die Klubverantwortlichen um Vorstandschef Oliver Kahn hatten einen Transfer aber ausgeschlossen.

 

Jakub Kukla