DO RZECZY: Ukrainer planen Ausreise aus Polen
Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass die große Mehrheit der in Polen arbeitenden Ukrainer plant, das Land zu verlassen. Die Wochenzeitung Do Rzeczy fragt, ob die Wirtschaft den Verlust an Arbeitskräften spüren wird. Für den Bericht des Unternehmens Gremi Personal wurden Ukrainer aus den größten Städten Polens – darunter Warschau, Krakau, Breslau, Danzig, Posen, Lodz und Stettin – nach ihren Zukunftsplänen befragt. Das Ergebnis zeigt, dass nur 13 Prozent dauerhaft in Polen bleiben wollen.
Als Hauptgrund für ihre Auswanderungspläne geben viele Befragte an, sich nicht vollständig in die polnische Gesellschaft integriert zu fühlen. Lediglich 11 Prozent sehen sich als vollwertige Mitglieder der Gesellschaft, 34 Prozent fühlen sich teilweise verwurzelt. Ein häufiger genannter Hinderungsgrund ist die mangelnde Akzeptanz durch die polnische Bevölkerung. Beliebte Zielländer sind Kanada, Spanien und Portugal – wegen ihrer offenen Migrationspolitik. Andere nennen Deutschland und das Vereinigte Königreich wegen der dortigen hohen Sozialleistungen.
Sollte es zur Abwanderung kommen, werde dies laut Experten erhebliche Folgen für die polnische Wirtschaft haben. Besonders betroffen wären Branchen, in denen traditionell viele Ukrainer beschäftigt sind: Baugewerbe, Industrie, Landwirtschaft sowie Transport, Spedition und Logistik. „Ein Arbeitskräftemangel in diesen Bereichen würde zu Produktionsrückgang und sinkender Produktivität führen – de facto zu einem geringeren Wirtschaftswachstum“, sagt Damian Guzman von Gremi Personal.
DZIENNIK/GAZETA PRAWNA: Neuer Nationaltrainer gesucht
Mit einem sehr konkreten Arbeitskräftemangel hat auch die polnische Fußballwelt zu tun. Die polnische Nationalmannschaft steckt in einer schwierigen Phase – auf der Suche nach einem neuen Trainer. Täglich kursieren neue Namen, während der Vorsitzende des polnischen Fußballverbandes PZPN, Cezary Kulesza, bereits konkrete Schritte unternimmt. Inzwischen ist klar, wer ganz oben auf seiner Wunschliste steht, schreibt Dziennik/Gazeta Prawna.
Kulesza, so die Zeitung, sei eigens in die USA gereist, um den Kandidaten persönlich zu treffen: Maciej Skorża, aktuell Trainer der Urawa Red Diamonds aus Japan. Das Team nimmt derzeit an der Klub-Weltmeisterschaft in den Vereinigten Staaten teil.
Während täglich neue Angebote aus dem Ausland auf dem Schreibtisch des PZPN-Präsidenten landen – darunter Namen wie Miroslav Klose, Gareth Southgate oder Winfried Schäfer – gelte Skorża intern als Favorit. Ursprünglich sei Jan Urban im Gespräch gewesen, doch Kulesza halte ihn für zu „weich“. Gesucht werde ein Trainer mit Autorität, der die Mannschaft zum Kämpfen motiviert. „Maciej Skorża erfüllt dieses Anforderungsprofil“, erklärte PZPN-Generalsekretär Łukasz Wachowski im Gespräch mit Dziennik/Gazeta Prawna.
DZIENNIK/GAZETA PRAWNA: Comeback möglich?
Die dynamische Trainersuche könnte auch Auswirkungen auf die Besetzung der Mannschaft haben. Kamil Grosicki hatte sich kürzlich von der Nationalmannschaft verabschiedet, Robert Lewandowski zog sich nach der Aberkennung der Kapitänsbinde durch Ex-Trainer Michał Probierz zurück. Könnten beide zurückkehren, fragt Dziennik/Gazeta Prawna in ihrem Sportteil?
Nach dem Rücktritt von Probierz – zwei Tage nach der Niederlage gegen Finnland – stehen die Zeichen auf Neuanfang. Lewandowskis Rückkehr gilt als möglich. Und auch Grosicki habe sich zu Wort gemeldet: „Ich würde gerne zurückkehren. Ich habe gesehen, dass die Situation eine Reaktion erfordert – auf und neben dem Platz. Ich hatte einen schönen Abschied. Aber die Nationalmannschaft hat mir zu viel gegeben, um ihr nicht zu helfen, wenn sie es braucht. Und meiner Meinung nach braucht sie es gerade sehr“, sagte Grosicki im Interview mit der Zeitung. „Alle kennen mich und meinen Charakter. Ich kann immer noch in der Kabine helfen, diese Liebe zum Adler weiterzugeben – sie war für mich immer das Wichtigste“, erklärt der vielfache Nationalspieler Grosicki.
Autor: Jakub Kukla