Deutschland sei bekannt für seine ewige Zurückhaltung, den Staatshaushalt zu verschulden. Während der Finanzkrise 2008 reagierte Berlin daher viel langsamer auf alle Marktschocks. Gegenwärtig allerdings könnten zu lahme Maßnahmen zur Krisenbekämpfung andere G7-Staaten frustrieren.
Nach Ansicht einiger Finanzexperten werden die europäischen Regierungen die negativen Auswirkungen des Coronavirus auf die Wirtschaft nicht verhindern können. Beamte der Europäischen Zentralbank sollen bereits reiche Länder wie Deutschland unter Druck gesetzt haben, Aktivitäten, die die EU-Wirtschaft stimulieren, für einige Zeit zu erhöhen.
Eine Möglichkeit zur Bekämpfung der Epidemie auf den europäischen Märkten bestehe darin, die Zinssätze zu senken. Und theoretisch habe Deutschland solche steuerlichen Maßnahmen in gemeinsamen Erklärungen mit anderen G7-Staaten und der Europäischen Union unterzeichnet. Trotzdem wolle Berlin seinen hart verdienten finanziellen Überschuss nicht zu sehr in die Rettung seiner Nachbarn einbeziehen.
Deutschland schaffe keine gute Atmosphäre, und dies sei ein Risiko, weil Deutschland eine Wirtschaftsmacht ist, sollen einige europäische Ökonomen warnen. Trotzdem wollen deutsche Beamte Aktionen vermeiden, die Panik auslösen könnten. Forsal nach, appelliere Deutschland sogar, durch seine Medien, den gesunden Menschenverstand zu verwenden. Alle sollten weiter leben, arbeiten - und vor allem Geld ausgeben. Zum Beweis beruft sich das Online-Blatt am Schluss auf die Montagsausgabe von Bild. Das Boulevard-Blatt überzeuge demnach auf seinen Seiten, dass der Coronavirus kein Grund sei, die Einkäufe zu verschieben. Geschweige denn keinen neuen Golf im Autosalon zu bestellen.
Piotr Siemiński