Deutsche Redaktion

Erste Migranten fliegen in ihre Heimat

03.11.2021 11:04
Es hätten die ersten Flüge aus dem belarussischen Minsk nach Bagdad begonnen, sagt in einem Gespräch mit dem Blatt Dziennik/Gazeta Prawna der Sprecher des Ministers für Sicherheitskräfte, Stanisław Żaryn. Außerdem: Welchen Branchen hat die Pandemie am meisten zugesetzt. Und: Fußballnationaltrainer Sousa muss ohne einen der effektisten Spieler im Kader auskommen.
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Zdjęcie ilustracyjneFishman64/Shutterstock

DZIENNIK/GAZETA PRAWNA: Erste Migranten fliegen in ihre Heimat

Es hätten die ersten Flüge aus dem belarussischen Minsk nach Bagdad begonnen, sagt in einem Gespräch mit dem Blatt Dziennik/Gazeta Prawna der Sprecher des Ministers für Sicherheitskräfte, Stanisław Żaryn. Zwar sei es noch zu früh, um festzustellen, ob es sich um einen systematischen Wandel handle. Aber immer mehr Iraker wollten in ihre Heimat zurückkehren, lesen wir im Blatt. Geht es nach dem Sprecher, habe viele Migranten die gut geschützte polnische Grenze und die entschlossene Haltung der polnischen Regierung zu einer Rückkehr in ihre Heimat bewogen. Gleichzeit gebe es auch logistische Probleme in Belarus - die Migranten hätten etwa keine Möglichkeit, in dem Land eine Unterkunft zu finden. Von großer Bedeutung seien in diesem Kontext auch die sinkenden Temperaturen in Osteuropa.

Die Tatsache, dass es zu einigen Evakuierungsflügen gekommen sei, bedeute nicht, dass man von einem Durchbruch ausgehen könne, fügt Żaryn hinzu. Man könne nicht eindeutig feststellen, wie sich die Situation in den kommenden Monaten entwickeln und ob der Migrationsdruck nachlassen werde.

Zum einen würden die Flüge aber davon zeugen, dass immer mehr Flüchtlinge verstehen würden, dass sie von der belarussischen Seite betrogen worden seien. Eine einfache Durchquerung der polnischen Grenze und illegale Einreise in die Europäische Union habe sich als fast unmöglich erwiesen. Zum anderen sei es ein weiterer Beweis dafür, dass die Aktion von der belarussischen Seite inspiriert und kontrolliert werde. Wer Belarus verlassen wolle, habe doch eine solche Möglichkeit bekommen. Es bleibe bislang unklar, wer diese Flüge organisiert habe, man könne aber davon ausgehen, dass sie von der belarussischen Regierung genehmigt worden seien, sagt Żaryn weiter.

Seit den Frühlingsmonaten sei die Zahl der illegalen Durchquerungen der litauischen, lettischen und in letzter Zeit von allem der polnische Grenze um ein Mehrfaches gestiegen. Die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union würden dabei von einer organisierten Aktion des belarussischen Machthabers Alexander Lukaschenko ausgehen, der die Lage in den einzelnen EU-Staaten zu destabilisieren versuche. Damit räche sich der belarussische Politiker für die EU-Sanktionen. Den Statistiken der polnischen Grenzschützer sei zu entnehmen, das seit dem Jahresbeginn Migranten über 20 Tausend Mal versucht haben, illegal die Staatsgrenze zu durchqueren, lesen wir in Dziennik/Gazeta Prawna.

 

RZECZPOSPOLITA: Pandemische Schäden

Die Pandemie habe die Gastronomie in Polen sehr stark unter Druck gesetzt, lesen wir in der Tageszeitung Rzeczpospolita. Aus einer neuen Studie der Hauptstatistikbehörde GUS gehe hervor, dass es Ende des vergangenen Jahres um die 65 Tausend gastronomische Lokale verschiedener Art in Polen gegeben habe – circa 8 Tausend weniger als im Jahr zuvor. Dies bedeute also, dass die Pandemie 11 Prozent der Lokale in Polen zu Fall gebracht habe. Betroffen seien sowohl Restaurants als auch Straßenbars. Der Hauptgrund für die Liquidierung einer solch großen Zahl von gastronomischen Lokalen sei der Lockdown gewesen. Im ersten Corona-Jahr mussten die Lokale geschlossen bleiben. Man habe nur Speisen zum Mitnehmen angeboten. In eine äußerst schwierige Situation seien damals größere Restaurants, mit mehr als 9 Angestellten, geraten. Die kleineren Lokale hätten sich schneller und besser an die neue, komplizierte Zeit angepasst, lesen wir.

Im Vergleich mit der Gastronomie sehe der Einzelhandel gar nicht so schlecht aus, schreibt das Blatt weiter. Der Umsatz sei in den letzten Monaten nur um 1,6 Prozent gesunken, wobei der Verkauf von Lebensmitteln, alkoholischen Getränken und Tabakwaren sogar um einige Prozentpunkt gestiegen sei. Klagen können nur Auto- und Elektronikhändler. Der Verkauf von PKWs, Fernsehgeräten aber auch Fahrrädern und Staubsaugern sei in den vergangenen Monaten sichtlich gesunken, berichtet die Tageszeitung Rzeczpospolita.

 

FAKT: Jungstar Buksa nicht dabei           

Die polnische Fußballmannschaft bereitet sich auf zwei wichtige Spiele vor. Doch der Trainer der polnischen Elf habe einige Gründe zur Unruhe, stellt das Blatt Fakt fest. In den kommenden zwei Spielen werde er nicht auf einen der besten Spieler zurückgreifen können. Am 12. November würden die Weiß-Roten in Estadi Nacional gegen Andorra auftreten, drei Tage später spiele die polnische Elf in Warschau gegen die Mannschaft aus Ungarn. Gestern sei es aber klar geworden, dass einer der effektivsten Fußballer des polnischen Kaders nicht dabei sein werde. Der junge, aber in den letzten Spielen sehr erfolgreiche Adam Buksa habe sich letztens eine Verletzung zugezogen. Buksa habe sich beim Training einen Knochen im Mittelfuß gebrochen. Der Spieler werde deshalb mehrere Wochen pausieren müssen, lesen wir.

Zwei Spieltage vor Schluss führe England die Gruppe I mit 20 Punkten klar an, dahinter folgen Polen (17), Albanien (15) und Ungarn, das mit elf Punkten nur noch theoretische Chancen auf Platz zwei hat.

Jakub Kukla