Deutsche Redaktion

"Romantische" Sympathie der Bundeswehr für Russland

01.02.2022 12:28
In der Bundeswehr ist eine romantische Einstellung zu Russland festzustellen, findet der CDU-Bundestagsabgeordnete und Bundeswehr-Oberst Roderich Kiesewetter.
In der Bundeswehr ist eine romantische Einstellung zu Russland festzustellen, findet der CDU-Bundestagsabgeordnete und Bundeswehr-Oberst Roderich Kiesewetter.
In der Bundeswehr ist eine romantische Einstellung zu Russland festzustellen, findet der CDU-Bundestagsabgeordnete und Bundeswehr-Oberst Roderich Kiesewetter.twitter.com/@titusluca

Vertreter der Bundeswehr haben in letzter Zeit mehrere pro-russische, kontroverse Äußerungen gemacht. Sie seien Ausdruck einer „fehlgeleiteten romantischen Sympathie für Russland", die in der Geschichte verwurzelt sei, sagte Kiesewetter im Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

Die FAZ erinnerte daran, dass der ehemalige Chef der deutschen Marine, Admiral Kay-Achim Schönbach, dazu aufrief, „Putin und dem christlichen Russland mehr Respekt zu zeigen". Schönbach wurde später vom ehemaligen Generalinspekteur der Bundeswehr, General Harald Kujat, gegen Kritik verteidigt.

Kiesewetter sieht den Grund für so viele Anhänger Russlands und seines Führers unter hohen Militärs im „Gründungsmythos der deutsch-russischen Waffenbrüderschaft" im gemeinsamen Kampf gegen Napoleon.

„Deutsche Truppen zogen zunächst mit Napoleon gegen Russland und vertrieben dann gemeinsam mit Russland die Franzosen aus Deutschland", sagte Kiesewetter. Er erinnerte an die Politik Bismarcks, der sich für die Einbeziehung Russlands in die europäische Ordnung einsetzte.

„Diese Denkweise war in der kaiserlichen Armee vorhanden, sogar trotz des Ersten Weltkriegs, in dem sich die beiden Länder gegenüberstanden".

"Die alten Denkmuster beeinflussen immer noch die Politiker", folgerte die FAZ und erinnerte daran, dass General Harald Kujat mit russischen Oligarchen zusammenarbeitet. Auf der rechten Seite der politischen Szene sympathisiert General Joachim Wundrak mit den Anhängern Putins.

In der Zwischenkriegszeit führte die deutsche Armee im Anschluss an den Molotow-Ribbentrop-Pakt mit der Sowjetunion zur Teilung Mittel- und Osteuropas. Dies führte zur Aggression gegen Polen, schrieb die FAZ. „Hitler brach mit dieser Tradition, indem er einen Angriff auf die Sowjetunion startete. Bestimmte Stimmungen in der Armee sind aber geblieben", sagte Kiesewetter. „Neben der Erfahrung des Krieges hat die Erinnerung an die Zusammenarbeit überlebt", schrieb die Tageszeitung.


PAP, defence24/ps