Deutsche Redaktion

NATO hält an Atommanöver fest

12.10.2022 11:12
Putin werde das wohl nicht gefallen, schreibt die Tageszeitung Super Express in Bezug auf die Ankündigungen des Nato-Chefs. Außerdem geht es auch um die überraschenden Erfolge von Polens Volleyball-Frauen und um Kontroversen rund um den vor Kurzem verstorbenen Ex-Propagandisten des kommunistischen Regimes in Polen Jerzy Urban.
Dziś spotkanie szefów MON państw NATO. Będą rozmawiać m.in. o pomocy Ukrainie. Nz sekretarz generalny NATO Jens Stoltenberg
Dziś spotkanie szefów MON państw NATO. Będą rozmawiać m.in. o pomocy Ukrainie. N/z sekretarz generalny NATO Jens StoltenbergPAP/EPA/STEPHANIE LECOCQ

SUPER EXPRESS: NATO hält an Atommanöver fest

Putin werde das wohl nicht gefallen, schreibt die Tageszeitung Super Express in Bezug auf die Ankündigungen des Nato-Chefs. Jens Stoltenberg verfolge sehr eingehend den Verlauf des russischen Angriffskrieges in der Ukraine. Die Lecks an den Ostseepipelines Nord Stream 1 und Nord Stream 2 hätten die Frage aufgeworfen, wie sicher die kritische Infrastruktur der NATO-Mitgliedsländer sei. Nun solle die Präsenz in Nord- und Ostsee verdoppelt werden, kündigte Generalsekretär Stoltenberg an. Die EU und die NATO würden davon ausgehen, dass Sabotage die Ursache für die Explosionen war.

Am alljährlichen Atommanöver in der kommenden Woche halte die NATO ebenfalls fest, sagte Stoltenberg. Es wäre ein sehr falsches Signal, wenn man jetzt eine übliche, lang vorbereitete Übung wegen des Krieges in der Ukraine plötzlich absagen würde, hieß es. Stoltenberg habe auch die Drohungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin, vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine Atomwaffen einzusetzen, verurteilt. Russland wisse, dass ein Nuklearkrieg nie gewonnen werden könne und niemals geführt werden dürfe. An dem geplanten Manöver der NATO seien atomwaffenfähige Kampfjets, konventionell bewaffnete Maschinen sowie Überwachungs- und Tankflugzeuge beteiligt, allerdings keine einsatzbereiten Atombomben. Die NATO selbst besitze keine Atomwaffen - diese würden sich unter der Kontrolle der NATO-Mitglieder USA, Großbritannien und Frankreich befinden, so Super Express.

DZIENNIK/GAZETA PRAWNA: Polinnen scheitern, aber in großem Stil

So zu verlieren, sei als ob man eigentlich gewonnen hätte, schreibt nach dem Spiel der Polinnen gegen Serbien im Viertelfinale der Volleyball-WM der Frauen die Tageszeitung Dziennik/Gazeta Prawna. Die polnischen Sportlerinnen hätten mit den Weltmeisterinnen auf Augenhöhe gespielt. Im Tie-Break hätten sich letztendlich die Serbinnen als effektivere Spielerinnen erwiesen und würden im Halbfinale gegen die US-Amerikanerinnen auftreten, lesen wir. Allein der Aufstieg des polnischen Teams in das Achtelfinale sei schon ein Riesenerfolg gewesen. Zum letzten Mal sei dies zuvor der polnischen Volleyball-Nationalmannschaft der Frauen 1962 in Moskau gelungen. Damals habe das polnische Team den dritten Platz erkämpft. Nun seien die Polinnen draußen. Dennoch schaue der Trainer Stefano Lavarini mit Zuversicht in die Zukunft. Noch vor fünf Monaten hätte keiner an einen solchen Erfolg geglaubt. In der kurzen Zeit sei es aber den Sportlerinnen gelungen, eine solide Grundlage für kommende Erfolge aufzubauen. Das phantastische Spiel gegen Serbien sei der beste Beweis dafür, lesen wir in der Tageszeitung Dziennik/Gazeta Prawna.

FAKT: Kontrovers bis zum Ende

Der ehemalige Pressesprecher der kommunistischen Regierung, Jerzy Urban sei gestern in Warschau beigesetzt worden, berichtet die Tageszeitung Fakt. Kurz vor Beginn der Begräbniszeremonie sei es vor dem Friedhof zu Streitereien gekommen. Eine Gruppe von Protestierenden habe den Verstorbenen vor der Kapelle als einen Mörder beschimpft. Die Menschen hätten Bilder des durch die Kommunisten in den 80-er Jahren ermordeten Priesters Jerzy Popiełuszko mitgebracht, schreibt die Tageszeitung Fakt.

Von dem kontroversen Journalisten habe unter anderem der ehemalige postkommunistische Staatspräsident Aleksander Kwaśniewski Abschied genommen. Er sei sehr stark in die Politik verwickelt gewesen, sagte der Ex-Präsident. Die linken Ideale habe Urban nie aufgegeben, führte der Politiker fort. Stets habe er sich für soziale Gerechtigkeit und Freiheit eingesetzt, auch wenn er die Gefahren des linken Denkens erkannt habe. Urban sei ein empfindlicher Mensch gewesen, der Hang zum Provozieren sei eine Maske gewesen, hinter der er sich zu verstecken versuchte, so Kwaśniewski.

Jerzy Urban wurde 1981 zum Sprachrohr und leitenden Propagandisten des Regimes von General Wojciech Jaruzelski ernannt. Dabei verkündete und verteidigte er Entscheidungen des Regimes und rechtfertigte auch das Kriegsrecht. 1989 war Urban Mitglied des Regierungsteams, das mit der antikommunistischen Opposition in den wegweisenden Gesprächen am Runden Tisch verhandelte. Urban schaffte einen reibungslosen Übergang in die neue Ära.

Autor: Jakub Kukla