Der stellvertretende Ministerpräsident Jarosław Gowin schlug während eines Treffens mit den Einwohnern von Kartuzy vor, dass eine der Aufgaben der PiS-Regierung in der zweiten Amtszeit die "Repolonisierung" einiger Medien sein werde. Der Minister argumentierte, dass die deutschen Eigentümer von Pressetiteln den "deutschen Standpunkt und die deutschen Interessen" vertreten.
- Wir werden oft dafür kritisiert, dass wir besessen seien, wegen ausländischem Kapital in der polnischen Medienwelt - sagte der Minister. Gowin erklärte weiter, dass "dies keine Obsessionen sind, sondern ein einfaches Gedankenexperiment". Er überzeugte, dass wenn er als Pole eine Zeitung besäße, zum Beispiel in Deutschland oder Frankreich, so würde er im Fall eines Interessenkonflikts zwischen Polen und Frankreich als polnischer Patriot die Angelegenheit in der Presse aus polnischer Sicht präsentieren.
Der stellvertretende Ministerpräsident argumentierte weiter, dass "wenn die meisten in Polen erscheinenden Zeitungen deutsches Eigentum sind", so gebe es keinen Grund, deutsche Eigentümer als "schlechtere Patrioten als wir" zu betrachten. - Sie sind auch Patrioten, und wenn es einen Interessenkonflikt zwischen Polen und Deutschland gibt, vertreten diese Zeitungen den deutschen Standpunkt und die deutschen Interessen - sagte der Politiker.
Gowin argumentierte weiter, dass er dies "auf eine vollständig lesbare Weise" oft sehe, weil er als Minister etwas über die Funktionsweise des Staates weiß. - Ich kenne verschiedene Elemente von Streitigkeiten in den deutsch-polnischen Beziehungen, dann nehme ich eine Zeitung und sehe sofort, was dort geschrieben steht - sagte er.
Gowin betonte zugleich, dass dies keine Beschwerde gegen deutsche Eigentümer sei. - Eine Nation mit Selbstachtung kann nicht zulassen, dass die meisten Medien in die Hände anderer gelangen - versicherte er und fügte hinzu, dies sei eine Aufgabe, vor der die derzeitige Regierung stehe, wenn die PiS nach den Herbstwahlen weiterhin an der Macht bleibe.
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