Deutsche Redaktion

78. Jahrestag der Schlacht um Monte Cassino

18.05.2022 06:00
Mit vier Monaten Dauer war sie eine der längsten und blutigsten Schlachten des Zweiten Weltkrieges, mit schweren Verlusten auf beiden Seiten.
In Polen gilt die Eroberung von Monte Cassino als ein nationales Symbol fr den Tod tausender polnischer Soldaten, die im Exil fr die Befreiung Europas vom Nationalsozialismus ihr Leben lieen.
In Polen gilt die Eroberung von Monte Cassino als ein nationales Symbol für den Tod tausender polnischer Soldaten, die im Exil für die Befreiung Europas vom Nationalsozialismus ihr Leben ließen.Wikipedia/domena publiczna

In Polen wird heute an die Schlacht bei Monte Cassino gedacht. Heute vergehen genau 78 Jahre seit den Kämpfen.

Bei der Schlacht hatten am 18. Mai 1944 polnische Soldaten das Kloster und den Monte Cassino-Hügel erobert und den Alliierten damit den Weg nach Rom eröffnet. Die gewonnene Schlacht gegen deutsche Eliteeinheiten gilt als einer der größten Erfolge der Armee von General Anders während des Zweiten Weltkriegs. Bei den Kämpfen sind 924 polnische Soldaten ums Leben gekommen, 2930 wurden verletzt. Auf dem Hügel befindet sich heute ein polnischer Militärfriedhof.

Am 18. Mai 1944 haben Wacław Więckowski und seine Kameraden die Flagge der polnischen Ulanen auf dem Berg aufgezogen:

„Als wir oben waren, haben wir den höchsten Ruinenhaufen ausgewählt. Wir sind darauf geklettert und dann hat einer meiner Kollegen aus seiner Hosentasche die Flagge unseres Regiments geholt und wir haben sie auf einen krummen Stock gehisst”, erinnerte sich vor Jahren Więckowski.

Die Geschichte eines Soldatenbärens

Bei der Schlacht um Monte Cassino beteiligte sich sogar ein Braunbär Namens Wojtek. Die Geschichte von Wojtek begann im April 1942 im Iran, wo ein einheimischer Knabe den ein Jahr alten und von seiner Mutter verlassenen Bären fand. Er verkaufte ihn an die Soldaten der im Iran stationierten polnischen Armee für ein paar Konserven. Der Bär nahm an dem gesamten Kampfweg der Einheit teil: vom Iran über den Irak, Syrien, Palästina, Ägypten nach Italien und dann nach Großbritannien.

Bei der Schlacht um Monte Cassino (1944) trug Wojtek Kisten mit schweren Mörsergranaten über das Schlachtfeld auf unwegsamem Gelände am Hang des Monte Cassino. Nach dem Krieg landete Wojtek in einem schottischen Dorf, wo er mit einer Gruppe ehemaliger polnischer Soldaten lebte. Ihm wurde der Rang eines Unteroffiziers verliehen. Er starb am 2. Dezember 1963.

In vielen Ländern gilt die Schlacht um Monte Cassino als Synonym für die Sinnlosigkeit des Krieges, die Zerstörung und der Wiederaufbau des Klosters als ein Mahnmal gegen den Krieg und für den Frieden.


IAR/jc

Das polnische Blut von Monte Cassino

18.05.2022 09:00
Eine Dokumentarsendung aus dem Jahre 1977 zur Teilnahme polnischer Soldaten an der berühmten Schlacht um Monte Cassino.