Deutsche Redaktion

"Eine der größten Umweltkatastrophen in Polen"

11.08.2022 10:21
In dem Fluss Oder wurden tausende tote Fische entdeckt. Die Behörden prüften derzeit die Hintergründe für das massive Fischsterben, informierte die Nachrichtenagentur des Polnischen Rundfunks IAR am Mittwoch. 
GIOŚ i Wody Polskie o śnięciu ryb w Odrze
GIOŚ i Wody Polskie o śnięciu ryb w OdrzeNewsLubuski/East News

Laut ersten Analysen könnte ein zu hoher Sauerstoffgehalt im Wasser für die ökologische Tragödie verantwortlich sein. Bisher wurden etwa 5 Tonnen toter Fisch aus der Oder bei Oława geholt, gaben Tierschützer bekannt. Tote Fische wurden auch etwa 200 km flussabwärts in der Nähe der westlichen Stadt Głogów und des Dorfes Cigacice beobachtet, berichtete die Nachrichtenagentur PAP.

„Es ist eine der größten Umweltkatastrophen in Polen seit Jahren“, sagte die Greenpeace-Aktivistin Marta Gregorczyk. „Es gibt Hinweise darauf, dass das Wasser der Oder durch eine chemische Substanz verseucht wurde. Was auch immer passiert ist, es ist klar, dass es Jahre, wenn nicht Jahrzehnte dauern wird, das Ökosystem wieder aufzubauen.“


Inspektoren des Gewässeramts in Niederschlesien hatten den Berichten zufolge bereits Ende Juli Wasserproben an drei Stellen entnommen. Der hohe Sauerstoffgehalt im Wasser weiche von den typischen Sauerstoffkonzentrationen im Sommer ab, hieß es nach der Analyse. Es sei möglich, dass eine Substanz mit stark oxidierenden Eigenschaften ins Wasser gelangt sei, teilte die Behörde Anfang August mit. Zudem wurde an zwei Stellen die giftige Substanz Mesitylen nachgewiesen. Auf das Ergebnis weitere Analysen wird noch gewartet, sagte ein Sprecher am Mittwoch.


IAR/afx/jc