„Die Zerstörung von Friedhöfen und Gedenkstätten ist kein Einzelfall, sondern Teil eines ganzen Komplexes antipolnischer Maßnahmen seitens der belarussischen Behörden”, sagte Karbalewicz dem polnischen Rundfunk am Montag.
In den letzten Monaten wurden mindestens drei polnische Gedenkstätten in Belarus zerstört.
„Das ist ein unerklärlicher, beispielloser Akt der Bestialität und ein nicht nachvollziehbarer Verstoß gegen die gegenseitigen Verpflichtungen Polens und Weißrusslands zum Schutz von Gedenkstätten“, schrieb das polnische Außenministerium im Juli.
„Wir fordern die Behörden in Minsk auf, solchen Praktiken ein Ende zu setzen, die an die dunkelsten Kapitel in der Geschichte des kommunistischen Regimes erinnern", fügte das Amt hinzu.
In Bezug auf die Politik der belarussischen Behörden wies Valer Karbalewicz auf eine Reihe antipolnischer Aktionen hin.
„Dazu gehören die Einführung eines neuen Feiertags, des Tages der nationalen Einheit, am 17. September (dem Jahrestag der Aggression der UdSSR gegen Polen), Ressentiments oder sogar Druck gegen die katholische Kirche. Es ist auch die Propagandakampagne des so genannten Kampfes gegen die "Rehabilitierung des Nazismus", bei der die Heimatarmee mit den Nazis gleichgesetzt wird. Schließlich gibt es Aussagen über angebliche Pläne Polens, in Belarus einzumarschieren und sich dessen westliche Gebiete anzueignen”, so der Politikwissenschaftler.
Das Polentum beseitigen
„Belarus steht unter russischer Besatzung, und die Behörden in Minsk setzen die Ideologie des Kreml um. Seit über drei Monaten behaupten sie, dass sie die Ukraine 'entnazifizieren', und jetzt bemühen sie sich, das Polentum im besetzten Gebiet von Belarus vollständig zu beseitigen”, sagte Andrzej Pisalnik, ein langjähriger Aktivist des Bunds der Polen in Belarus (ZPB), der von Diktator Aljaksandr Lukaschenka verfolgt wird und sich derzeit in Polen aufhält, gegenüber der Zeitung Rzeczpospolita.
IAR/jc