Deutsche Redaktion

Polens Premierminister in Berlin: „Beziehungen zu Russland sind ein Pakt mit dem Teufel"

16.01.2023 13:18
Im politischen Denken Moskaus sei eine unabhängige Ukraine, die baltischen Staaten oder Polen mit dem russischen Imperium unvereinbar, sagte Ministerpräsident Mateusz Morawiecki bei seinem Besuch in der deutschen Hauptstadt.
Mateusz Morawiecki
Mateusz MorawieckiTwitter/@PremierRP

Am Montag hat der polnische Ministerpräsident an den Feierlichkeiten zum 50. Jahrestag des politischen Wirkens des CDU-Politikers und ehemaligen Bundestagspräsidenten Wolfgang Schäuble teilgenommen. In einer Rede anlässlich der Feierlichkeiten hat Morawiecki die Haltung der westlichen Länder gegenüber Russland erwähnt.

„30 Jahre liberaler Frieden erwiesen sich als drei Jahrzehnte einer zumindest teilweisen Illusion. Westeuropa glaubte, dass der russische Bär gezähmt werden könnte. Polen, das viele Jahre im Schatten Russlands gelebt hat, sieht, dass Imperialismus der wichtigste Teil der Kreml-Politik ist", sagte Polens Regierungschef.

„Es stellte sich heraus, dass die Beziehungen zu Russland ein Pakt mit dem Teufel sind. Die Politik des 'Wandels durch Handel' und die Projekte, die Russland an Europa binden sollten, haben sich nicht bewährt. Es hat sich herausgestellt, dass wir uns als ein von russischem Gas abhängiges Land eine Schlinge um den Hals gelegt haben, was sich in der Krise während des Krieges in der Ukraine deutlich gezeigt hat", betonte er.

Mateusz Morawieckis Meinung nach, sei das, was sich für den Westen als geschäftlicher Misserfolg herausstellte, für Länder wie die Ukraine und Polen und alle anderen Länder zwischen Deutschland und Russland eine Frage von Leben und Tod". In der russischen Politik sei klar, dass die Existenz einer unabhängigen Ukraine, unabhängiger baltischer Staaten und eines unabhängigen Polens mit der Existenz des russischen Imperialismus unvereinbar sei, betonte er.


PAP, dziennik.pl/ps