Deutsche Redaktion

Polen reagiert auf Schallenbergs Worte

19.01.2023 10:22
Das polnische Außenministerium will auf die kritischen Worte des österreichischen Außenministers reagieren. „Das ist eine völlig absurde Aussage, wir werden weitere Maßnahmen in dieser Angelegenheit in Betracht ziehen”, sagte der stellvertretende Außenminister Paweł Jabłoński am Mittwoch. 
Paweł Jabłoński
Paweł Jabłoński PAP/Tomasz Gzell

Der Österreicher Alexander Schallenberg kritisierte mehrmals die Ausladung des russischen Außenministers Sergej Lawrows vom jüngsten OSZE-Treffen in Polen. Schallenbergs Meinung nach, sei die „OSZE eine der wenigen verbliebenen Plattformen, auf denen russische Diplomaten sitzen und sich unsere Argumente, unsere scharfe Kritik am russischen Angriffskrieg anhören müssen.” Außerdem forderte er am Montag bei einem Treffen mit der französischen Außenministerin Catherine Colonna eine Lockerung der europäischen Sanktionen gegenüber Moskau.

Jabłoński bewertete die Äußerungen Schallenbergs im Dritten Programm des Polnischen Rundfunks als Beleg dafür, dass „dieser Pro-Russismus in vielen europäischen Ländern immer noch sehr stark ist und manchmal bis in die höchsten Kreise der Macht vordringt.” Solche Aussagen sind „völlig inakzeptabel”, sagte Jabłoński.

„Das ist eine völlig unverständliche, absurde Aussage, die leider in die schlechten Traditionen des österreichischen Außenministeriums passt”, so der Minister und erinnerte an die Politik der ehemaligen Leiterin des österreichischen Außenministeriums, Karin Kneissl, die für ihre prorussische Haltung mit einem lukrativen Posten im russischen Ölkonzern Rosneft belohnt wurde.

Auf die Frage nach einer möglichen diplomatischen Note in dieser Angelegenheit antwortete Jabłoński: „Wir werden weitere Maßnahmen in dieser Angelegenheit in Erwägung ziehen, da wir der Meinung sind, dass diese Dinge unangemessen sind und auf keinen Fall stattfinden sollten. Vor allem, wenn wir uns in der Europäischen Union einig sind, und Österreich ist in dieser Gruppe, (...) sind wir uns einig, dass die Sanktionen gegen Russland fortgesetzt werden müssen.”

„Wenn Russland von uns, vom Westen, von der Europäischen Union, von der Nato eine Chance bekommt, diesen Krieg zu gewinnen, dann sind wir alle in Gefahr”, betonte der stellvertretende Leiter des polnischen Außenministeriums.


PAP/jc