Deutsche Redaktion

„EU-Flüchtlingshilfe für Polen unzureichend"

27.02.2023 16:39
Die Flüchtlingshilfe der Europäischen Union für Polen sei „ein Tropfen im Ozean", so der Flüchtlingsbeauftragte der Regierung. 
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Bild:Michele Ursi/ Shutterstock

Im ersten Jahr des russischen Krieges gegen die Ukraine habe Polen 191 Millionen Euro von der Europäischen Kommission erhalten, sagte der Flüchtlingsbeauftragte der Regierung am Montag dem Privatsender Radio ZET. Es ist ein Tropfen im Ozean", betonte Paweł Szefernaker. Nur weil die Flüchtlinge in Polen eine Unterkunft gefunden hätten, seien sie nicht weiter in die EU migriert, fügte er hinzu.

Das Hochkommissariat der Vereinten Nationen für Flüchtlinge (UNHCR) hat im ersten Jahr seiner Tätigkeit in Polen fast 640 Mio. Euro im Zusammenhang mit der russischen Aggression gegen die Ukraine ausgegeben. Dasselbe plane die Organisation auch für das kommende Jahr, versicherte der Regierungsbeauftragte. Nach ersten Berechnungen über die Hilfe Polens seit Beginn des Krieges für ukrainische Flüchtlinge könnte die Regierung mehr als 2,2 Milliarden Euro für humanitäre Hilfe ausgeben, sagte Szefernaker.

„Wenn es um die Europäische Union geht, haben wir von Anfang an gesagt, dass es einen extra Fonds für Flüchtlinge geben sollte", so Szefernaker. „Er wurde nicht eingerichtet."

Polen hat nach dem Einmarsch Russlands in der Ukraine im Februar 2022 die meisten Kriegsflüchtlinge aufgenommen. Schätzungen zufolge leben derzeit etwa 1,5 Millionen von ihnen in Polen.


PAP/ps