Deutsche Redaktion

NATO-Ostflanke zu sehr aufgerüstet? Empörung nach Aussage von Macron

01.06.2023 11:36
Macron hatte am Rande des Globsec-Forums in Bratislava erklärt, dass die Ostflanke der NATO “zur stark bewaffnet” ist, was seiner Meinung nach in Zukunft zu einer Eskalation der Spannungen mit Russland führen könnte. Der stellvertretende Minister für Fonds und Regionalpolitik, Marcin Horała, betonte im Anschluss an die Aussage, dass ein dauerhafter Frieden in der Ukraine nur durch einen Sieg über Russland erreicht werden kann und warf den französischen und deutschen Eliten vor, trotz der Aggression gegen die Ukraine immer noch darauf bedacht seien, die Interessen Russlands zu respektieren.
French President Emmanuel Macron.
French President Emmanuel Macron.EPA/MARTIN DIVISEK

Empörung nach neuester Aussage von Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron zur NATO-Ostflanke. Macron hatte am Rande des Globsec-Forums in Bratislava erklärt, dass die Ostflanke der NATO “zur stark bewaffnet” ist, was seiner Meinung nach in Zukunft zu einer Eskalation der Spannungen mit Russland führen könnte. Wie der Abgeordnete der mit der Regierungspartei PiS kooperierenden Partei Kukiz 15 - Direkte Demokratie im Gespräch mit dem 1. Programm von Polskie Radio betonte, würde die Aussage Macrons die Haltung Westeuropas gegenüber Polen deutlich machen. Geht es nach Sachajko, sei der Adressat dieser Worte Putin gewesen. Sie würden zudem zeigen, dass zwischen den Staaten Westeuropas und Russland weiterhin ein politisches Abkommen gilt. "Vielleicht hat er dies in einem Anfall von Aufrichtigkeit gesagt, denn Westeuropa liegt es nicht daran, dass wir stark sind. Vielleicht gibt es immer noch diese deutsch-russische Vereinbarung, dass Polen in Russlands Einflusssphäre liegen soll", so Sachajko. Wie der Politiker betonte, müsse die Ostflanke der NATO noch stärker aufgerüstet werden, um den Feind wirksam abzuschrecken. 

Der stellvertretende Minister für Fonds und Regionalpolitik, Marcin Horała, betonte im Anschluss an die Aussage, dass ein dauerhafter Frieden in der Ukraine nur durch einen Sieg über Russland erreicht werden kann und warf den französischen und deutschen Eliten vor, trotz der Aggression gegen die Ukraine immer noch darauf bedacht seien, die Interessen Russlands zu respektieren. Dies sei ein "katastrophaler Fehler", der bereits zu einer russischen Invasion geführt hat und zu einer weiteren führen könnte. "Russland muss einfach maximal besiegt, maximal geschwächt werden", so Marcin Horała.

Auch Emmanuel Macron hat in Bratislava eingeräumt, dass ein dauerhafter Frieden auch bedeute, Russland zur Verantwortung zu ziehen. Er bekräftigte zudem, dass er die NATO nicht durch ein "deutsch-französisches Kondominium" ersetzen wolle und fügte hinzu, dass Länder wie die Slowakei und Polen ihre Rolle bei der Verteidigung Europas spielen müssten. Schließlich wies er darauf hin, dass Frankreich den osteuropäischen Staaten mehr Aufmerksamkeit hätte schenken sollen, die vor dem Angriff auf die Ukraine vor Russland gewarnt hatten.

IAR/adn