Deutsche Redaktion

Trotz Auftritt bei Business-Konferenz. Fußballschiedsrichter Szymon Marciniak darf Champions-League-Finale leiten

02.06.2023 11:14
Nach der Teilnahme von Marciniak als Redner an der Business-Konferenz “Everest” Anfang dieser Woche stand eine mögliche Suspendierung des Schiedsrichters im Raum. Nun steht fest: Marciniak darf das Finale der Champions-League leiten.
Szymon Marciniak
Szymon Marciniak PAP/Jakub Kaczmarczyk

Marciniak darf das Finale der Champions-League leiten. Das hat die UEFA entschieden. Nach der Teilnahme Marciniaks als Redner an der Business-Konferenz “Everest” Anfang dieser Woche stand eine mögliche Suspendierung des Schiedsrichters durch die UEFA im Raum. Der Grund: Die Stiftung “Nie wieder” hatte gegen den Auftritt des polnischen Schiedsrichters bei der Veranstaltung einen Protest bei der UEFA eingereicht und darauf aufmerksam gemacht, dass diese vom Unternehmer und Politiker der nationalkonservativen Partei “Konföderation”, Sławomir Mentzen organisiert wird, dem die Autoren des Protests faschistische und rassistische Ansichten vorwerfen. Die europäische Zentrale hat daraufhin eine Untersuchung eingeleitet und eine Erklärung vo Marciniak gefordert. Wie der Schiedsrichter aus Płock, der das Finale der Champions-League in der kommenden Woche leiten soll, in einer Erklärung argumentiert, habe er während der Veranstaltung ausschließlich über die Verwirklichung seiner beruflichen Träume gesprochen. Zudem distanzierte sich Marciniak entschieden von rassistischen und antisemitischen Äußerungen.

Sławomir Mentzen hingegen teilte mit, dass Everest nichts mit Politik zu tun habe und es keine politischen Äußerungen oder Agitationen gebe. Den Protest gegen Marciniak, in der die Organisation “Nie wieder” ihn beschuldigt, eine politische Partei zu unterstützen, bezeichnete er als absurd. "Er hat nie seine Unterstützung für meine politischen Aktivitäten geäußert, und ihn aus diesem Grund von der Leitung des Champions-League-Finales auszuschließen, wäre ein schwerwiegender Missbrauch", so der Unternehmer.

Auch das polnische Sportministerium hat eine Stellungnahme bei der UEFA eingereicht. Der polnische Fußballverband appellierte an die UEFA um Objektivität. Und Polens Premierminister Mateusz Morawiecki rief die Funktionäre dazu auf, keine Urteile auf der Grundlage "einer ungerechten Meinung" zu fällen. 

IAR/adn