Nach den jüngsten Äußerungen des ukrainischen Präsidenten Wołodymyr Selenskyj vor der UN-Generalversammlung, in denen er behauptete, dass einige EU-Länder lediglich Solidarität vortäuschen würden, während sie indirekt Russland unterstützen, hat Polen eine starke Protestnote verlautbart.
Der ukrainische Botschafter in Polen, Wasyl Zwarycz, wurde dringend ins polnische Außenministerium einberufen, wo er von Vizeminister Paweł Jabłoński empfangen wurde. Laut einer Mitteilung nach dem Treffen betonte Jabłoński, dass die von Selenskyj aufgestellte These gegenüber Polen nicht nur unwahr, sondern auch völlig ungerechtfertigt sei, insbesondere angesichts der anhaltenden Unterstützung, die Polen der Ukraine seit Beginn des Konflikts gewährt hat.
Der stellvertretende Minister machte deutlich, dass der Einsatz von Druckmitteln in multilateralen Foren oder das Einreichen von Beschwerden bei internationalen Tribunalen keine geeigneten Methoden zur Beilegung von Streitigkeiten zwischen den beiden Ländern seien. Er betonte ferner, dass solche Aktionen gegen Polen nicht erfolgreich sein werden, da die vom polnischen Staat zum Schutz der Interessen polnischer Landwirte ergriffenen Maßnahmen vollständig im Einklang mit nationalem, EU- und internationalem Recht stünden.
Jabłoński äußerte die Erwartung, dass sowohl die von den ukrainischen Behörden verfolgte Politik als auch ihre öffentlichen Kommunikationen den tatsächlichen Charakter der polnisch-ukrainischen Beziehungen sowohl in der Gegenwart als auch in historischer Hinsicht korrekt widerspiegeln würden. Hierbei sollte insbesondere die beispiellose Unterstützung berücksichtigt werden, die Polen und die polnische Bevölkerung der Ukraine und ihrem Volk gewährt haben, zusammen mit einem vollständigen Bild der positiven Zusammenarbeit zwischen den beiden Nationen.
IAR/adn